Die Furcht vor den Folgen der weltweiten Ausbreitung des Coronavirus hat zur Wochenmitte den Druck auf den deutschen Aktienmarkt verstärkt. Der Dax verlor gegen Mittag 1,5 Prozent auf 12 594,79 Punkte. Damit hat der Leitindex in nur fünf Börsentagen die Gewinn der vorangegangenen vier Monate pulverisiert. Immerhin konnten die Kurse die Verluste zuletzt etwas eingrenzen: Im Tagestief hatte der Dax sogar mehr als drei Prozent eingebüßt.

Immer mehr Länder auf der Welt melden Infektionen mit dem Coronavirus, beispielsweise Brasilien, die Philippinen und Algerien. Immer mehr Unternehmen treten bei ihren Prognosen für die künftigen Geschäfte auf die Bremse. Italien befürchtet derweil wegen der steigenden Zahl von Infektionen, in die Rezession abzurutschen.

Der MDax der mittelgroßen deutschen Börsenwerte fiel um 1,8 Prozent auf 26 807,34 Punkte. Der EuroStoxx 50 als Leitbarometer der Eurozone gab um gut ein Prozent nach und hielt sich damit etwas besser.

Die Unsicherheit zieht sich wie ein roter Faden durch Marktanalysen und Kommentare. "Wir wissen weder, wann das Virus eingedämmt werden kann, noch welche Maßnahmen die Staaten ergreifen, um es unter Kontrolle zu bekommen", sagte Chefinvestor Mark Haefele von der Investmentbank UBS. Auf jeden Fall meiden sollten Anleger die Aktien der am stärksten betroffenen Branchen wie Hotelbetreiber oder Fluggesellschaften.

Letzteres bekamen erneut die Papiere der Lufthansa zu spüren, die um 2,1 Prozent auf den niedrigsten Stand seit August vergangenen Jahres fielen. Die Lufthansa will wegen des Virus die Kosten senken. Einstellungen sollen ausgesetzt oder verschoben werden, Mitarbeiter können ab sofort unbezahlten Urlaub nehmen. Dem Kurs half das gleichwohl nicht.

Wo Anleger in den vergangenen Wochen und Monaten besonders hohe Gewinne erzielt hatten, machten sie am Mittwoch Kasse: Papiere der Deutschen Bank etwa büßten knapp zwei Prozent ein. Sie waren seit Anfang Dezember um fast 30 Prozent geklettert.

Aktien des Wafer-Herstellers Siltronic , seit Anfang Dezember um 25 Prozent gestiegen, verloren zuletzt 4,2 Prozent. Eine Verkaufsempfehlung der Metzler Bank lastete auf dem Kurs. Hypoport sackten sogar um zehn Prozent ab. Der Kurs der Kredit- und Immobilienplattform war seit Anfang Oktober um rund 60 Prozent gestiegen.

Aktien von HeidelbergCement verloren 1,6 Prozent, nachdem Goldman Sachs die Kaufempfehlung für die Papiere gestrichen hatte./bek/fba

--- Von Benjamin Krieger, dpa-AFX ---

 ISIN  DE0008469008  EU0009658145  DE0008467416

AXC0153 2020-02-26/11:43

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