Das Hin und Her zum Stand der Zollgespräche
hat die Börsen voll im Griff. Das gilt auch für den deutschen
Aktienmarkt.
Bis zur Mittagszeit gab der Dax um 0,20 Prozent auf
13 131,44 Punkte nach und erholte sich damit weitgehend von seinen
frühen Verlusten. Vor zwei Tagen noch war er von wachsenden
Hoffnungen auf eine baldige Einigung zwischen den USA und China
antrieben worden und in Richtung Rekordhoch geklettert. Das hatte
der deutsche Leitindex im Januar 2018 bei knapp unter 13 600 Punkten
erreicht. Nun kämpft der Dax wieder um die Marke von 13 100 Punkten.
Der MDax verlor zur Mittagszeit am Donnerstag 0,69
Prozent auf 27 027,94 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50
büßte 0,22 Prozent ein.
Die Stimmung der Anleger schwankt angesichts immer neuer Meldungen
zum Handelsstreit, wobei die Unsicherheit aktuell wieder dominiert.
Nach Medienberichten am Mittwochabend, dass das in Aussicht
gestellte erste Teilabkommen im Zollkonflikt womöglich doch nicht
mehr in diesem Jahr getroffen wird, widersprach nun China. Es
handele sich um Ungenauigkeiten in den Berichten, hieß es. Laut dem
"Wall Street Journal" hat China außerdem die US-Unterhändler zu
weiteren Gesprächen eingeladen.
Unternehmensseitig zogen im Dax die Infineon -Aktien
Aufmerksamkeit auf sich. Sie verringerten ihre morgendlichen
Verluste auf 1,1 Prozent. Negative Vorgaben aus den USA und Asien
belasteten. "Außerdem sind die Entwicklungen in den
Handelsgesprächen für die Münchener stets ein besonderes Thema",
sagte ein Händler. Zudem erholten sich die Autowerte wieder, wobei
die Anteile von Daimler mit plus 2,5 Prozent die Index-Spitze
eroberten.
Sonst standen am deutschen Markt vor allem Werte aus der zweiten und
dritten Börsenreihe im Blick. So brachen die Anteile von
Thyssenkrupp am MDax -Ende um etwas
mehr 10 Prozent ein. Das Management strich nach einem weiteren
Verlustjahr die Dividende für 2018/19.
Eine Abstufung und eine weitere negative Analystenstudie setzte den
Aktien von Aurubis zu, die als zweitschwächster Wert
3,5 Prozent einbüßten. Die Privatbank Hauck & Aufhäuser strich ihre
Kaufempfehlung für die Papiere der Kupferhütte. Die
US-Investmentbank Goldman Sachs bekräftigte zudem ihr Verkaufsurteil
nach einer Investorenveranstaltung für die Edelmetall- und
Bergbaubranche.
Von Goldman zum Kauf empfohlen, gewannen an der Index-Spitze die
Papiere des Autozulieferers Hella knapp 2 Prozent.
Dass der Forschungschef von Morphosys , Markus
Enzelberger, Ende Februar 2020 zurücktreten und das Unternehmen
verlassen wird, belastete die Aktie des Antikörper-Spezialisten mit
1,1 Prozent.
Als Favorit im SDax gewannen die Titel von
Heideldruck indes 4,3 Prozent. Der
Druckmaschinenhersteller verkaufte im Zuge seiner Rückbesinnung aufs
Kerngeschäft den Bereich Hi-Tech Coatings für Lacke in der
Verpackungs-, Etiketten- und Druckindustrie. Zudem wurde eine
strategische Partnerschaft mit dem Käufer, der Innovative Chemical
Products Group, bekannt gegeben./ck/fba
--- Von Claudia Müller, dpa-AFX ---
ISIN DE0008469008 EU0009658145 DE0008467416
AXC0167 2019-11-21/12:04
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