Die Anleger am deutschen Aktienmarkt haben am Dienstag die zurückgekehrte Zinsfantasie honoriert. Nach einer schwächeren Eröffnung berappelten sich alle relevanten Indizes. Getrübt wird die positive Marktstimmung allerdings von Berichten über eine US-Kartelluntersuchung der Marktmacht von Google und Facebook .

Der Dax notierte am späten Vormittag 0,88 Prozent höher bei 11 896,37 Punkten. Tags zuvor war der Leitindex zunächst mit 11 620 Punkten an seine 200-Tage-Linie zurückgefallen, dann aber ins Plus gedreht und hatte mit knapp 11 793 Punkten fast auf Tageshoch geschlossen. Der MDax gewann am Dienstag 0,32 Prozent auf 24 969,70 Zähler. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 legte um rund 0,5 Prozent zu.

An den Finanzmärkten setzt sich zunehmend die Erwartung durch, dass die US-Notenbank Fed ihren Leitzins bald verringern könnte. So hatte US-Notenbank-Mitglied James Bullard am Vortag gesagt, dass eine baldige Zinssenkung angebracht sein könnte. Als Gründe für die zunehmende Spekulation auf eine Zinssenkung in den USA werden zahlreiche konjunkturelle Risiken genannt, allen voran der Handelskonflikt zwischen den USA und China. Am heutigen Dienstag wird sich US-Notenbankchef Jerome Powell auf einer Konferenz in Chicago zu Wort melden. Fachleute erhoffen sich weitere Hinweise auf den geldpolitischen Kurs.

Im Sog der schwachen US-Tech-Werte sackten auch die deutschen Technologieaktien merklich ab. So verloren die Aktien von SAP 1,5 Prozent, Carl Zeiss Meditec 1,1 Prozent, RIB Software 3,1 Prozent und Nemetschek 0,9 Prozent.

Dagegen zeigten sich die Autowerte am Dienstag erholt von ihrem zuletzt deutlichen Kursrutsch. So gehörten die Papiere von Continental Daimler BMW und Volkswagen mit Gewinnen zwischen 1,8 und 3,1 Prozent zu den Top-Werten im Dax.

Im MDax waren die Aktien der Autozulieferer Dürr , Hella und Norma mit Anstiegen zwischen 2,1 und 2,9 Prozent besonders stark gefragt. An der SDax-Spitze legten die Anteilsscheine des Autozulieferers Leoni gar um 5,3 Prozent zu. Die Aktien von DWS verteuerten sich um 3,2 Prozent. Zuvor hatte die US-Investmentbank Goldman Sachs eine Kaufempfehlung für die Titel der Deutsche-Bank-Fondstochter ausgesprochen./edh/fba

--- Von Eduard Holetic, dpa-AFX ---

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AXC0120 2019-06-04/11:55

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