Viel Licht und Schatten in den zahlreichen am Donnerstag veröffentlichten Geschäftsberichten großer Unternehmen hat die Anleger am deutschen Aktienmarkt vorsichtiger gestimmt. Am frühen Nachmittag fiel der Dax um 0,45 Prozent auf 12 999,79 Punkt.Der MDax der mittelgroßen Werte gab um 0,14 Prozent auf 27740,98 Zähler nach. Der EuroStoxx 50 fiel 0,41 Prozent auf 3349,49 Punkte. US-Arbeitsmarktdaten lieferten am Nachmittag zunächst keine frischen Impulse.

"Ein wirkliches Eigenleben kann dem deutschen Leitindex derzeit nicht attestiert werden. Viel mehr hängt die Kursentwicklung der deutschen Standardwerte ganz klar an der weiteren Entwicklung der US-Börsen", sagte Marktexperte Andreas Lipkow von der Comdirect Ban>.

Auch am Vortag hatte sich der Dax an die Wall Street gehängt und erstmals nach drei Wochen auf Schlusskursbasis wieder die runde Marke von 13 000 Punkten zurückerobert. Am US-amerikanischen Aktienmarkt trieb zuletzt die Hoffnung auf einen Durchbruch um ein neues US-Hilfspaket in der Corona-Krise und die damit wieder größer werdende konjunkturelle Zuversicht die Notierungen weiter nach oben. Der marktbreite S&P 500 hatte in New York fast einen neuen Rekord erreicht.

Die Investoren rechneten mit weiteren massiven Konjunkturspritzen und gingen davon aus, dass die expansive Geldpolitik in Europa sowie den USA noch lange Zeit anhalten werde, sagte Analyst Milan Cutkovic vom Broker AxiTrader.

Im deutschen Leitindex führten nach Zahlen die Aktien der Deutsche Telekom mit mehr als zwei Prozent. Lob heimste das Unternehmen bei Analysten vor allem wegen des überraschend starken Heimatgeschäfts ein. Zudem hob die Telekom im Zuge der Fusion von T-Mobile US mit dem Mobilfunker Sprint ihre Ergebnisprognose deutlich an.

Ebenfalls zu den größeren Gewinner mit gut zwei Prozent gehörten die Aktien des Versorgers RWE , der nun bei seiner Jahresprognose das obere Ende der Bandbreite anpeilt. Deutsche Wohnen wies einen Ergebnisrückgang für das erste Halbjahr aus, bestätigte aber die Prognose. Die Aktien fanden sich mit einem Minus von mehr als einem Prozent im letzten Dax-Drittel wieder.

Ein düsterer Quartalsbericht und ein noch schwächerer Jahresausblick als ohnehin bereits befürchtet brachte den Thyssenkrupp -Kurs zu Fall. Für die Papiere des Stahl- und Industriekonzerns ging es zuletzt um mehr als 15 Prozent bergab.

Schlimm erwischte es auch Nordex mit einem Minus von acht Prozent. Der Windkraftkonzern war wegen der Corona-Krise in den ersten sechs Monaten des Jahres noch tiefer in die roten Zahlen gerutscht.

Beim Solarkonzern SMA Solar honorierten die Anleger ein starkes Wachstum im ersten Halbjahr. Die Aktie verteuerte sich an der SDax -Spitze nach den Zahlen um gut 17 Prozent und merzte damit den Corona-Crash nahezu aus.

Am Rentenmarkt verharrte die Umlaufrendite auf minus 0,47 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,04 Prozent auf 145,37 Punkte. Der Bund Future verlor 0,20 Prozent auf 176,01 Punkte.

Der Euro legte zu und kostete 1,1831 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuletzt am Mittwochnachmittag auf 1,1771 Dollar festgelegt./tav/mis

--- Von Tanja Vedder, dpa-AFX ---

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AXC0287 2020-08-13/14:35

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