Der Dax ist am Freitag auf
Erholungskurs gegangen und hat damit wieder das Rekordhoch vom
Mittwoch bei 13 640 Punkten ins Visier genommen. Der deutsche
Leitindex zog bis zum frühen Nachmittag um 1,52 Prozent auf 13
591,54 Punkte an, nachdem die Anleger am Vortag noch weiter in die
Defensive gegangen waren.
Am Freitag halfen positive Unternehmensnachrichten und die Euphorie
an den US-Märkten dem deutschen Leitindex, wieder in Richtung 13 600
Punkte anzusteigen. Für den Dax bestehe die Chance, zum Nachmittag
hin ein neues Rekordhoch auszubilden, schrieb Marktexperte Andreas
Lipkow von der Comdirect Bank. Es fehle allerdings weiterhin der
eigene Antrieb, somit sei das Zugpferd wieder einmal ausschließlich
die Rekordjagd an der Wall Street.
Der MDax der mittelgroßen Werte stieg um 1,18 Prozent
auf 28 817,23 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50
lag 1,33 Prozent im Plus.
Die Verunsicherung der Anleger wegen der Ausbreitung der neuen
Virus-Lungenerkrankung in China hat zum Wochenschluss etwas
abgenommen. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hatte trotz der
rasanten Ausbreitung der neuen Krankheit auf das Ausrufen einer
"gesundheitlichen Notlage von internationaler Tragweite" verzichtet.
Allerdings könnte sich die Situation noch zu einer "Notlage"
entwickeln, sagte WHO-Direktor Tedros Adhanom Ghebreyesus.
Unter den Einzelwerten profitierte der Agrarchemie- und
Pharmakonzern Bayer von erneuten Spekulationen über
eine Einigung im US-Rechtsstreit um den Unkrautvernichter Glyphosat.
Die Aktien zogen zuletzt um 2,4 Prozent an. Der Kurs hatte
zwischenzeitlich ein Hoch seit Oktober 2018 erreicht.
Beim Zahlungsdienstleister Wirecard setzte sich der
Erholungskurs vom Vortag fort. Im Verlauf des Vormittags kletterten
die Papiere sogar an die Dax-Spitze. Das gestiegene Vertrauen der
Anleger äußerte sich zuletzt in einem Plus von 4 Prozent. Der
Aktienkurs befindet sich damit weiter auf dem höchsten Niveau seit
Oktober 2019.
Im Mittelwerte-Index MDax ließ sich Siltronic von den
überraschend starken Zahlen des US-Chipkonzerns Intel
beflügeln. Mit fast 6 Prozent führten die Siltronic-Aktien den Index
an. Dem US-Branchenkollegen war unter anderem das Interesse an
Fahrassistenzsystemen zugute gekommen.
Im SDax profitierte Krones am letzten
Handelstag der Woche von einer Kaufempfehlung der Schweizer Bank
UBS. Mit einem Plus von 6,3 Prozent landeten die Papiere des
Herstellers von Getränkeabfüllanlagen auf den vorderen Plätzen im
Nebenwerte-Index. Nach einem schwierigen Jahr 2019 mit
überdurchschnittlichen Kostensteigerungen habe der Vorstand
reagiert, schrieb Analyst Sven Weier.
Die Kurse deutscher Bundesanleihen stiegen. Die Umlaufrendite fiel
im Gegenzug von minus 0,30 Prozent am Vortag auf minus 0,33 Prozent.
Der Rentenindex Rex stieg um 0,09 Prozent auf 144,28
Punkte. Der Bund Future legte um 0,03 Prozent auf 172,97 Zähler zu.
Der Eurokurs gab leicht nach und kostete zuletzt
1,1037 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs
am Donnerstag auf 1,1091 (Mittwoch: 1,1088) US-Dollar festgesetzt.
Der Dollar kostete damit 0,9016 (0,9019) Euro./ssc/la/fba
ISIN DE0008469008 EU0009658145 DE0008467416
AXC0204 2020-01-24/15:12
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