Dank starker Vorgaben der Überseebörsen hat
der Dax am Donnerstag zum Handelsstart wieder die
Hürde von 14 000 Punkten überwunden. Dann allerdings bröckelten die
Gewinne ab. Bullen und Bären befinden sich nach wie vor in einem
Wettstreit, wohin die Reise nach der Seitwärtsbewegung der
vergangenen Wochen geht. Das spiegelt sich bereits seit geraumer
Zeit in den jüngsten Marktschwankungen. Die Anleger bleiben nervös.
Zur Mittagszeit hielt sich der deutsche Leitindex auf Vortagesniveau
mit minus 0,04 Prozent bei 13 970,33 Punkten und der MDax
der mittelgroßen Unternehmen legte um 0,56 Prozent
auf 31 935,24 Punkte zu.
"Das Niveau oberhalb von 14 000 Punkten scheint für den Dax
weiterhin zu luftig zu sein", kommentierte Marktexperte Andreas
Lipkow von Comdirect. Die Euphorie sei angesichts teilweise eher
bescheidener Geschäftszahlen verpufft.
Vor allem der Agrarchemie- und Pharmakonzern Bayer
enttäuschte. Der Ausblick auf das laufende Jahr kam nicht gut an.
Die Aktie büßte am Dax-Ende 3,8 Prozent ein.
Die Papiere der Munich Re legten nach einem
verhaltenen Start zuletzt um 2,8 Prozent zu. Wie erwartet waren die
Gewinne des Rückversicherers im abgelaufenen Jahr wegen der
Corona-Pandemie kräftig zurückgegangen. Der Überschuss erreichte
dabei zwar die erst Anfang Dezember ausgegebene Gewinnprognose des
Konzerns, fiel aber etwas schwächer aus als von Analysten zuletzt
durchschnittlich prognostiziert. Von 2022 an könnten aber
Aktienrückkäufe wieder möglich sein, teilte der Dax-Konzern im
Verlauf des Vormittags mit.
Um 1,5 Prozent nach oben ging es zudem für die Anteilsscheine der
Deutschen Telekom . Sie profitierten davon, dass sich
die Mobilfunktochter T-Mobile US in einer Auktion günstiger als
befürchtet mit Frequenzspektrum eingedeckt hat, das für den neuen
Mobilfunkstandard 5G verwendet werden kann.
In der zweiten Reihe sprangen die Anteilsscheine von Aixtron
um 17 Prozent auf rund 20 Euro und damit auf ein
Zehnjahreshoch. Der Bedarf von Industrie und Menschen nach immer
schnellerer Datenübertragung und neuester Unterhaltungselektronik
treibt den LED- und Chipindustrieausrüster an. Das Unternehmen,
dessen Anlagen bei der Herstellung von LEDs für Displays,
3D-Sensoren und Energiemanagementchips helfen, will das Wachstum
2021 stark beschleunigen. Zudem sollen die Anteilseigner erstmals
seit fast einem Jahrzehnt wieder eine Dividende erhalten.
Die Papiere des Maschinenbauers Dürr zogen nach
Zahlen um 5,5 Prozent an. Positiv habe vor allem die Tochter Homag
mit ihrem operativen Ergebnis überrascht, sagte ein Analyst.
Für Freenet indes ging es am MDax-Ende um 4,1 Prozent
abwärts. Nach einem schwachen Schlussspurt im Corona-Jahr schaut der
Telekommunikationsanbieter vorsichtig optimistisch auf 2021. Am
Markt wurde insbesondere auf eine enttäuschende Entwicklung der
Erlöse wegen der coronabedingten Lockdown-Maßnahmen
verwiesen./ck/men
--- Von Claudia Müller, dpa-AFX ---
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AXC0184 2021-02-25/11:55
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