FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax hat am Montag den
höchsten höchsten Stand seit gut zweieinhalb Monaten erreicht. Am
Nachmittag gewann er noch 0,63 Prozent auf 13 544,29 Punkte. Die
200-Tage-Linie, die als charttechnischer Indikator für den
längerfristigen Trend gilt, rückt näher. Lässt der Leitindex diesen
Widerstand hinter sich, könnte weiteres Kurspotenzial freigesetzt
werden.
Der Dax sei immer noch auf dem Sprung raus aus einer Bärenmarkt- und
rein in eine Jahresendrally mit Übergang in ein sehr viel
freundlicheres Börsenjahr 2023, sagte der Kapitalmarktstratege
Jürgen Molnar von Robomarkets. Ein überzeugender Beweis für diese
These wäre der Sprung über die 200-Tage-Linie.
Der MDax der mittelgroßen Werte legte zuletzt um 1,33
Prozent auf 24 129,45 Zähler zu. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx
50 stieg um 0,6 Prozent. Im Wochenverlauf stehen mit
den Zwischenwahlen in den USA und den US-Verbraucherpreisen wichtige
und womöglich kursbewegende Ereignisse auf der Agenda.
Bei Covestro begrüßten die Anleger die Verschiebung
eines Großprojekts. Die Aktien erreichten den höchsten Stand seit
Mitte Juni und gewannen zuletzt an der Dax-Spitze 3,9 Prozent. Der
Kunststoffkonzern legt den Bau einer Großanlage für das
Hartschaum-Vorprodukt MDI erneut auf Eis - und spart dadurch im
aktuell schwierigen Umfeld erst einmal viel Geld.
Rheinmetall legten um 2,8 Prozent zu. Die US-Bank
JPMorgan nahm die Bewertung bei einem Kursziel von
240 Euro mit "Overweight" auf. Analyst David Perry sieht laut einer
aktuellen Studie eine fünf- bis zehnjährige Aufschwungphase für die
europäische Rüstungsbranche.
Die Papiere des Bausoftware-Herstellers Nemetschek
verloren mehr als drei Prozent. Der frühere Vorstandssprecher und
aktuelle Finanzchef Axel Kaufmann wird zum Jahresende ausscheiden
und durch Louise Öfverström vom Antriebsbauer Rolls Royce ersetzt.
Händler erwähnten, mit Kaufmann gehe ein etablierter Manager von
Bord, dies bringe erst einmal etwas Unsicherheit mit sich.
Beim Spezialpumpenhersteller Pfeiffer Vacuum strebt
Großaktionär Pangea einen Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag
an. Die Titel schnellten um mehr als 21 Prozent hoch. Laut einem
Händler könnte nun spekuliert werden auf ein Gebot für die
restlichen Anteile von Pfeiffer Vacuum. Pangea gehört zur
Busch-Familie und hält aktuell den Angaben zufolge mehr als 63
Prozent an dem Unternehmen.
Für die Anteile von CTS Eventim ging es um füfeinhalb
Prozent hinauf. Der Ticketvermarkter und Event-Veranstalter hatte
seine Prognose für das Geschäftsjahr 2022 konkretisiert.
Die Metro-Aktien standen nach einer Abstufung durch
Jefferies auf "Underperform" unter Druck mit einem Minus von vier
Prozent. Ein Börsianer verwies zudem auf einen Medienbericht über
den bevorstehenden Verkauf des Indien-Geschäfts an den
Reliance-Konzern zu einem wohl geringeren Preis als ursprünglich von
Metro erhofft.
Der Euro baute seine jüngsten Kursgewinne aus. Am
Nachmittag notierte die europäische Gemeinschaftswährung bei 0,9982
US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs
am Freitag auf 0,9872 Dollar festgesetzt.
Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von 2,19 Prozent am Freitag
auf 2,21 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,15
Prozent auf 126,73 Punkte. Der Bund-Future legte um
0,09 Prozent auf 137,02 Punkte zu./ajx/mis
--- Von Achim Jüngling, dpa-AFX ---
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AXC0179 2022-11-07/14:55
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