Bei zuletzt wieder gestiegenen Corona-Sorgen
und derweil recht passablen Wirtschaftsdaten tut sich der Dax
auch am Freitag schwer. Nach starkem Start und
anschließender Rückkehr auf Vortagesniveau notierte der deutsche
Leitindex gegen Mittag wieder mit 0,8 Prozent im Plus bei 12 274
Punkten. Die 200-Tage-Linie als Indikator für den längerfristigen
Trend kann er verteidigen, sich richtig nach oben abzusetzen gelingt
ihm aber nicht.
"Es will aktuell keine richtige Kauflaune aufkommen", sagte
Marktbeobachter Andreas Lipkow von der Comdirect Bank
. Das Sommerloch scheint bereits seinen Schatten
voraus zu werfen. Das Umfeld ist derweil laut den Experten der
Credit Suisse herausfordernd. Aktien blieben zunächst
attraktiv, doch schade eine gewisse Vorsicht nicht. Vor allem die
Entwicklung in den Vereinigten Staaten und die dort wieder zum Teil
stark steigende Zahl von Corona-Neuinfektionen bereitet vielen
Investoren Kummer.
Der MDax der mittelgroßen Börsenwerte lag am
Freitagmittag 0,3 Prozent bei 25 970 Punkten im Plus und der
Eurozone-Leitindex EuroStoxx 50 kletterte derweil 1,2
Prozent.
Beim Blick auf die Kurstafel ragten nach dem Insolvenzantrag vom
Vortag erneut die Wirecard-Aktien
negativ heraus - mit 1,76 Euro gibt es nach erneuter Halbierung
einen Tiefststand seit dem Jahr 2005 zu vermelden. Inzwischen
überdenken die Kreditkartenanbieter Visa und
Mastercard ihre Geschäftsbeziehungen, wie die
Nachrichtenagentur Bloomberg aus Insiderkreisen erfuhr. Nach einer
Serie von Hiobsbotschaften sanken Wirecard in sieben Tagen
inzwischen um gut 98 Prozent.
Bei der Lufthansa währte die Freude über die
letztlich doch erwartete Rettung nicht lange und es ging bis zum
Mittag um 2 Prozent abwärts. Nachdem die Aktionäre am späten
Donnerstag auf der Hauptversammlung grünes Licht für das
Rettungspaket der nicht erst im Zuge der Corona-Krise ins Schlingern
geratenen Airline gaben, rückt nun die Belastung der Aktionäre durch
die Staatsbeteiligung in den Fokus, hieß es am Markt.
Schwache Geschäftszahlen des US-Sportartikelherstellers Nike
färbten auf die Papiere der Rivalen Adidas
und Puma ab. Es sei immerhin der erste Verlust von
Nike in mehr als zwei Jahren, hieß es am Markt. Die Virus-Pandemie
macht den Sportwaren- wie auch den Luxusgüterkonzernen zu schaffen.
Viele Läden mussten im Zuge der Abriegelungen der Wirtschaft und der
Einschränkungen des gesellschaftlichen Lebens geschlossen
werden./ajx/stk
ISIN DE0008469008 EU0009658145 DE0008467416
AXC0155 2020-06-26/12:00
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