FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax schwächelt nach dem jüngst erreichten Rekordhoch weiter. Der deutsche Leitindex knüpfte am Dienstag an seine leichten Vortagesverluste an und gab bis zum frühen Nachmittag um 0,10 Prozent auf 15 910,02 Punkte nach. Allerdings machte das Börsenbarometer damit einen Gutteil seiner anfänglichen Verluste wett.

Am Freitag hatte der Dax erstmals die Marke von 16 000 Punkten geknackt. Anschließend sind die Anleger wieder etwas vorsichtiger geworden.

Der MDax hielt sich am Dienstag dicht am Vortagesschluss und notierte zuletzt minimal höher bei 35 724,70 Punkten. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 fiel um 0,3 Prozent.

Schon zu Wochenbeginn habe sich der Eindruck aufgedrängt, als würde die Luft am Aktienmarkt zunehmend dünner, schrieb Analyst Christian Schmidt von der Landesbank Helaba. Bereits zuvor seien unter anderem unterdurchschnittliche Handelsumsätze bei steigenden Kursen und eine neuerliche Abschwächung der Trendintensität zu beobachten gewesen. Darüber hinaus habe es an neuen, positiven Impulsen gefehlt, während sich auf der anderen Seite die in Asien wieder zunehmenden Corona-Zahlen sowie enttäuschende Konjunkturdaten aus China die Stimmung belastetet hätten.

Zugleich aber stehen laut Marktanalyst Jochen Stanzl vom Handelshaus CMC Markets auch rasch wieder Schnäppchenjäger bereit, die größere Verluste am deutschen Aktienmarkt verhinderten.

Für etwas Auftrieb sorgte am Nachmittag die Nachricht, dass die Umsätze im US-Einzelhandel im Juli stärker als erwartet gesunken waren. Die Daten reihten sich ein in weitere Konjunkturnachrichten aus den USA, die in den vergangenen Handelstagen enttäuschend ausgefallen waren. Die Daten sprechen eher gegen eine rasche geldpolitische Straffung von Seiten der Notenbank, was die Anleger erleichtern dürfte.

Am Dax-Ende fielen die Vorzugsaktien von Henkel um zweieinhalb Prozent. Die französische Bank Societe Generale strich ihr "Halten"-Votum für die Papiere des Konsumgüterherstellers und empfiehlt nun den Verkauf. Der Konzern hatte die Anleger in der vergangenen Woche mit seinem Ausblick für die Gewinnmarge enttäuscht.

An der MDax-Spitze zogen die Papiere von Varta um 5,7 Prozent an, nachdem Analyst Michael Punzet von der DZ Bank die Anteilsscheine des Batterieherstellers zum Kauf empfohlen hatte. Punzet rechnet mit einer spürbaren Geschäftsbelebung in der zweiten Jahreshälfte, insbesondere bei Lithium-Ion Solutions & Microbatteries. Zudem dürfte es tendenziell positive Nachrichten hinsichtlich der neuen V4Drive-Zelle geben.

Am Index-Ende büßten die Anteilsscheine von K+S 3,7 Prozent ein. Negativ werteten die Anleger des Kali- und Salzkonzerns einen Strategiewechsel des britisch-australischen Rohstoffkonzerns BHP Group . Dieser will von seinem Öl- und Gasgeschäft abrücken und stattdessen das Düngergeschäft forcieren. Mit einer Milliardensumme will der Konzern in Kanada eine Kali-Mine erschließen. Für K+S dürfte sich so der Wettbewerbsdruck erhöhen. Die BHP-Aktien schnellten in London zuletzt um gut 7 Prozent hoch.

Der Euro notierte zuletzt bei 1,1743 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs am Montag auf 1,1772 (Freitag: 1,1765) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,8495 (0,8500) Euro.

Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite von minus 0,52 Prozent am Vortag auf minus 0,54 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,12 Prozent auf 146,41 Punkte. Der Bund-Future legte um 0,15 Prozent auf 176,99 Punkte zu./la/jha/

--- Von Lutz Alexander, dpa-AFX ---

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AXC0199 2021-08-17/15:15

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