FRANKFURT (dpa-AFX) - Am Freitagnachmittag hat sich der Dax
nach zunächst schwunglosem Verlauf doch noch etwas
nach vorne gearbeitet. Der Leitindex gewann 0,54 Prozent auf 15 655
Punkte. Ein sich abzeichnender positiver Handelsauftakt an der Wall
Street und die weiter expansive Geldpolitik der Notenbanken stützten
die Märkte, hieß es aus dem Handel.
Am Donnerstag war eine Richtungsentscheidung für den Dax nach den
Aussagen der Europäischen Zentralbank (EZB) und den
US-Inflationsdaten ausgeblieben. Am Montag dieser Woche hatte der
Index bei 15 732 Punkten noch einen Rekord erreicht. Auf Wochensicht
liegt er aktuell aber 0,2 Prozent im Minus.
Der MDax gewann am letzten Handelstag der Woche
zuletzt 0,52 Prozent auf 33 945 Punkte. Der EuroStoxx 50
rückte um 0,6 Prozent vor.
Verkaufsinteresse gab es bei den Aktien von Curevac .
Auf Tradegate sackten sie nach einem negativen Medienbericht zu den
Regierungsplänen mit dem Impfstoff der Tübinger um zehneinhalb
Prozent ab. Angesichts der jüngsten Probleme im Zulassungsprozess
für das Corona-Vakzin von Curevac plane Bundesgesundheitsminister
Jens Spahn offenbar den Impfstoff nicht mehr für die laufende
Impfkampagne ein, hieß es.
Autowerte nahmen nach der vorübergehenden Unterbrechung ihrer
jüngsten Kursrally wieder Fahrt auf. Unter den Dax-Favoriten
verteuerten sich die Anteile des Zulieferers Continental
sowie der Hersteller Daimler und BMW
um bis zu 1,2 Prozent.
Die Aktien der Deutschen Bank lagen mit einem Minus
von 2,6 Prozent hinten im Dax, Commerzbank mit minus
dreieinhalb Prozent an vorletzter Stelle im MDax. Der Bankensektor
zeigte insgesamt Schwäche. Die jüngsten geldpolitischen Signale der
EZB und die Reaktionen am Kapitalmarkt gaben den Zinshoffnungen der
Anleger einen Dämpfer. "Es gibt kaum noch Furcht vor steigender
Inflation und steigenden Zinsen," erklärte Portfoliomanager Thomas
Altmann von QC Partners. Genau diese Sorgen bedeuteten aber
Ertragsfantasie für Finanzwerte und gaben ihnen zwischenzeitlich
kräftig Auftrieb.
Umstufungen bewegten einige Kurse im MDax. Das Investmenthaus Stifel
etwa sprach für K+S eine Kaufempfehlung aus, worauf
die Anteile des Düngerproduzenten an der Index-Spitze mit einem
Aufschlag von rund sechs Prozent reagierten. Die Papiere des
Antikörperspezialisten Morphosys fielen indes am
MDax-Ende um vier Prozent nach einer Abstufung durch die US-Bank
JPMorgan.
Der LED- und Chipindustrieausrüster Aixtron zog auch
am Freitag die Anleger zunächst auf seine Seite, ehe einige sich für
Gewinnmitnahmen entschieden. Nach dem Vortages-Kurssprung um 18,5
Prozent in Folge der Prognoseanhebung des Konzerns verloren die
Titel zuletzt 1,3 Prozent.
Der Euro büßte anfängliche Gewinne ein und kostete am
Nachmittag 1,2126 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte
den Referenzkurs am Donnerstag auf 1,2174 Dollar festgesetzt.
Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite von minus 0,30 Prozent am
Vortag auf minus 0,33 Prozent. Der Rentenindex Rex
stieg um 0,17 Prozent auf 145,03 Punkte. Der Bund-Future
rückte um 0,02 Prozent auf 172,91 Punkte vor./ajx/mis
--- Von Achim Jüngling, dpa-AFX ---
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