Der Dax hat nach seiner
jüngsten Rally am Mittwoch weiter zugelegt. Der deutsche Leitindex
stieg bis zum frühen Nachmittag um 0,34 Prozent auf 12 533,34
Punkte. Der Index für mittelgroße Werte MDax stand
zuletzt 0,53 Prozent höher bei 26 294,19 Punkten. Der
Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 hingegen gab leicht
nach.
Die Hoffnung der Anleger auf mehr Billiggeld von den Notenbanken
bleibt ungebrochen. Am Donnerstag werden geldpolitische Signale der
Europäischen Zentralbank erwartet. "Dabei sein ist alles, lautet für
den Moment das Motto am deutschen Aktienmarkt. Dabei sein, wenn die
Unternehmensgewinne dank umfassender geldpolitischer Stimuli bald
wieder steigen", kommentierte Marktanalyst Jochen Stanzl vom
Handelshaus CMC Markets.
Auch teils enttäuschende Quartalszahlen in der Fahrt aufnehmenden
Berichtssaison konnten der erwartungsfrohen Stimmung keinen Abbruch
tun. So setzten eine schwächere Nachfrage der wichtigen Autobranche
und der harte Wettbewerb dem Kunststoffspezialisten Covestro
zu. Allerdings brach das Ergebnis vor Zinsen, Steuern
und Abschreibungen nicht so stark ein wie befürchtet und der
Jahresausblick wurde bestätigt. Damit gewann die Covestro-Aktie an
der Dax-Spitze 3,4 Prozent.
Auch das Papier von Daimler schaffte es trotz
durchwachsener Geschäftszahlen mit 3,3 Prozent deutlich ins Plus.
Die weltweite Absatzflaute sowie hohe Rückstellungen rund um den
Dieselskandal und Rückrufe wegen möglicher Airbag-Probleme hatten
den Stuttgarter Autobauer im zweiten Quartal belastet. Ein Händler
verwies außerdem auf den recht schwachen Barmittelzufluss und die
unerwartet hohen Investitionen. Allerdings hatte Daimler bereits vor
knapp zwei Wochen die Ziele fürs laufende Jahr nach unten
korrigiert.
Die endgültigen Quartalszahlen der Deutschen Bank
aber haben die Anleger letztlich enttäuscht. Der Radikalumbau samt
Streichung tausender Jobs hatte dem Geldhaus im zweiten Quartal
einen milliardenschweren Konzernverlust eingebrockt. Mit einem Minus
von rund 2,8 Prozent fiel die Deutsche-Bank-Aktie wieder unter die
Marke von 7 Euro und war zuletzt Dax-Schlusslicht.
Die im Nebenwerte-Index SDax notierte
Deutsche-Bank-Fondstochter DWS verdiente derweil dank
positiver Märkte, eines fortgesetzten Mittelzuflusses und
niedrigerer Kosten deutlich mehr. Das DWS-Papier legte rund 2
Prozent zu.
Siltronic setzte sich mit einem Plus von knapp 5,3
Prozent an die MDax-Spitze. Die gute Stimmung in der
Halbleiterbranche hält nach starken Gewinnen an der Wall Street und
in Asien an. Zu den MDax-Schlusslichtern gehörte Hugo Boss
, die Aktie stand zuletzt 2,1 Prozent im Minus. Der
Großaktionär Xinglee habe sich zu rund 56 Euro von 1,8 Millionen
Aktien des Modekonzerns getrennt, sagte ein Börsianer.
Im SDax standen die Druckmaschinenhersteller im Fokus. Koenig &
Bauer bekräftigte seine Jahresziele, die Aktie zog um
8,9 Prozent an und war zuletzt Spitzenreiter im Index. Für das
Papier von Heidelberger Druck ging es nach der
jüngsten Gewinnwarnung weiter bergab, sie verlor 4,4 Prozent und ist
weiterhin weniger als einen Euro wert.
Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite von minus 0,38 Prozent am
Vortag auf minus 0,41 Prozent. Der Rentenindex Rex
stieg um 0,09 Prozent auf 145,32 Punkte. Der Bund-Future
rückte um 0,32 Prozent auf 174,37 Punkte vor. Der
Euro notierte zuletzt bei 1,1141 Dollar. Die
Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs am Dienstag auf
1,1173 Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,8950
Euro./niw/la/jha/
--- Von Nicklas Wolf, dpa-AFX ---
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AXC0211 2019-07-24/14:58
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