Der Dax hat sich am Montag nach seiner bislang sechswöchigen Rally orientierungslos gezeigt. Gewinne im frühen Handel bröckelten rasch wieder ab, so dass der deutsche Leitindex gegen Mittag um 0,17 Prozent auf 13 219,86 Punkte nachgab.

Die Kursgewinne der vergangenen Wochen und Monate basierten "vor allem auf der Erwartung, dass die USA und China einen Handelsdeal abschließen werden", kommentierte Milan Cutkovic von AxiTrader die Zuwächse im Leitindex seit Anfang Oktober. "Daher reagieren die Märkte sensibel auf jeden Kommentar, was den Verlauf der Gespräche angeht." Bisher nahmen Anleger die Aussagen überwiegend positiv auf und der Dax legte allein während seiner jüngsten Rally in der Spitze um rund 12 Prozent zu.

Aktuell ließ am Wochenende nun die staatliche chinesische Nachrichtenagentur Xinhua verlauten, dass die Verhandlungsführer miteinander telefoniert haben. Dabei soll es um die Kernanliegen beider Seiten für ein Teilabkommen gegangen sein. Zuvor hatte der US-Wirtschaftsberater Larry Kudlow mitgeteilt, dass ein erstes Abkommen und die finale Phase greifbar nahe seien.

Für den MDax der mittelgroßen Werte ging es am Montagmittag um 0,42 Prozent hoch auf 27 314,23 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 gab um 0,18 Prozent nach.

Unternehmensseitig legte an diesem Morgen im MDax Grand City Properties als einer der Nachzügler der Berichtssaison Quartalszahlen vor. Begeisterung blieb indes aus. Die Aktie rückte um Index-konforme 0,5 Prozent vor. Steigende Mieten hatten dem Immobilienkonzern in den ersten neun Monaten des laufenden Jahres zu mehr Gewinn verholfen. Die Jahresziele wurden bekräftigt.

Im Dax büßten die Vorzugsaktien des Autobauers VW nach gesenkten Umsatz- und Gewinnerwartungen für 2020 als Schlusslicht 2,3 Prozent ein. Favorit waren indes die Papiere von Adidas nach einer Kaufempfehlung der Societe Generale mit plus 1,8 Prozent. Die französische Bank rechnet ab dem kommenden Jahr wieder mit einem kräftigeren Wachstum des Sportartikelherstellers.

Mit weiteren plus 12 Prozent Kursgewinn sprangen die Aktien von Qiagen auf den höchsten Stand seit 2001. Der Gendiagnostik- und Biotechkonzern erhielt eigenen Angaben zufolge gleich mehrere Interessensbekundungen für eine vollständige Übernahme. In der vergangenen Woche war erstmals darüber spekuliert worden, dass der US-Technologiekonzern Thermo Fisher Scientific erwägt, Qiagen zu übernehmen.

Die Anteile von Lanxess reagierten nur kurz zum Handelsstart mit deutlichen Gewinnen auf den allerdings bereits angekündigten Verkauf einer Chromerz-Mine in Südafrika. Zuletzt betrug das Plus 0,3 Prozent. Angaben zum Verkaufspreis wurden keine gemacht. Im Zuge seiner Ausrichtung auf die profitablere Spezialchemie hatte sich Lanxess im August bereits von einer Fabrik des in Südafrika angesiedelten Geschäfts mit Chrom-Chemikalien getrennt./ck/mis

--- Von Claudia Müller, dpa-AFX ---

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AXC0128 2019-11-18/11:55

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