FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax hat seine moderaten
Vortagesgewinne etwas ausgebaut und im Handelsverlauf ein Rekordhoch
erreicht. Zuletzt legte der deutsche Leitindex noch um 0,12 Prozent
auf 16 102,18 Punkte zu. Insgesamt aber hielten sich die Bewegungen
auch am Freitag weiter in engen Grenzen. Auf Wochensicht zeichnen
sich beim Dax nur moderate Gewinne ab.
"Der Dax glänzt mehr durch Stabilität und weniger durch Dynamik",
schrieb Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar vom Handelshaus
Robomarkets. "Vor dem Hintergrund des dafür allerdings weiter
dynamischen Infektionsgeschehens in Deutschland kann diese
Stabilität aber gar nicht positiv genug gewertet werden."
Noch kompensierten gute Quartalszahlen wie die von der Deutschen
Telekom die Sorgen vor Maßnahmen zur Eindämmung der vierten
Corona-Welle und stützten den Markt, fuhr Molnar fort. Je näher aber
das Bund-Länder-Treffen in der kommenden Woche rücke, desto
präsenter dürfte das Thema auch wieder für die Börse werden.
Der MDax der mittelgroßen Börsentitel gab am Freitag
um 0,35 Prozent auf 35 830,28 Zähler nach. Der Eurozonen-Leitindex
EuroStoxx 50 legte hingegen etwas zu.
Hierzulande sorgte die Berichtssaison der Unternehmen weiter für
Gesprächsstoff. So stiegen die Aktien der Deutschen Telekom
um zweieinhalb Prozent. Das weiter brummende Geschäft
auf beiden Seiten des Atlantiks motivierte den Telekomkonzern zu
seiner dritten Prognoseanhebung für das operative Ergebnis in diesem
Jahr. Bereits am Vorabend hatten die Bonner den Anlegern eine Freude
gemacht: Sie wollen die Dividende stärker erhöhen als Experten
erwartet hatten.
An der Dax-Spitze zogen die Anteilsscheine von Delivery Hero
um mehr als vier Prozent an. Die Reaktionen der
Experten auf die Quartalszahlen des Lieferdienstes vom Vortag waren
positiv ausgefallen. Goldman-Sachs-Analyst Rob Joyce etwa hob
hervor, dass das Management in der Telefonkonferenz bestätigt habe,
im kommenden Jahr ein positives operatives Ergebnis schaffen zu
wollen.
Der Lkw- und Zugbremsenhersteller Knorr-Bremse wird
nach dem dritten Quartal wegen Lieferkettenproblemen und
Projektverzögerungen etwas pessimistischer für die Ergebnisse. Damit
büßten die Papiere am MDax-Ende rund fünf Prozent ein.
Die Aktien des Stahlkonzerns Salzgitter sackten nach
der Veröffentlichung endgültiger Quartalszahlen um mehr als fünf
Prozent ab und zählten zu den größten Verlierern im Nebenwerteindex
SDax . Am Vortag waren die Anteilsscheine nach einer
optimistischen Studie der Schweizer Großbank UBS noch um mehr als
vier Prozent gestiegen. Analyst Andrew Jones hatte eine Erhöhung der
Prognosen im Zuge der Zahlenvorlage für möglich gehalten. Dies blieb
am Freitag nun aber aus. Salzgitter bestätigte den Jahresausblick.
Der Euro gab etwas weiter nach und kostete zuletzt
1,1447 US-Dollar. Die Gemeinschaftswährung leidet vor allem unter
dem Auseinanderklaffen der Geldpolitik in den USA und der Eurozone.
Während die US-Notenbank ihre immensen Wertpapierkäufe zurückführt
und die hohe Inflation Erwartungen in Richtung Zinserhöhungen
schürt, bleibt die Europäische Zentralbank (EZB) ihrem ultralockeren
Kurs bisher treu. Die EZB hatte den Referenzkurs am Donnerstag auf
1,1460 (Mittwoch: 1,1558) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete
damit 0,8726 (0,8652) Euro.
Am Rentenmarkt verharrte die Umlaufrendite bei minus 0,35 Prozent.
Der Rentenindex Rex fiel um 0,06 Prozent auf 144,59
Punkte. Der Bund-Future legte zuletzt um 0,15 Prozent
auf 170,66 Punkte zu./la/jha/
--- Von Lutz Alexander, dpa-AFX ---
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AXC0272 2021-11-12/15:05
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