FRANKFURT (dpa-AFX) - In einem freundlichen Börsenumfeld hat der Dax
am Dienstag wieder etwas zugelegt und ein Rekordhoch
erreicht. Der deutsche Leitindex schaffte im Handelsverlauf eine
Bestmarke von knapp 16 096 Punkten und legte bis zum frühen
Nachmittag noch um 0,22 Prozent auf 16 082,22 Punkte zu. Zu
Wochenbeginn hatte sich das Börsenbarometer stabil gehalten.
Der Nebenwerteindex SDax erklomm am Dienstag
ebenfalls eine Bestmarke und gab zuletzt leicht nach. Für den MDax
der mittelgroßen Börsentitel ging es um 0,16 Prozent
auf 36 181,66 Punkte nach oben. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50
legte ebenfalls etwas zu.
Zu der generellen Zuversicht der Anleger passte, dass sich die
Konjunkturerwartungen deutscher Finanzexperten im November
überraschend aufgehellt haben. Das gebe Anlass zur Hoffnung, dass
sich die Materialknappheiten 2022 bessern werden, schrieb
Chefvolkswirt Thomas Gitzel von der VP Bank.
Aus charttechnischer Sicht könnte der Dax noch etwas weiter zulegen,
kommentierte der Börsenexperte Andreas Büchler von Index Radar: "Der
deutsche Leitindex folgt einem steigenden Kurskanal, in dem er es
noch weit bringen kann - zumindest, bis sich die nächste Überhitzung
ankündigt."
Thema bleibt indes die laufende Berichtssaison, die unter anderem
Geschäftszahlen von Munich Re und Bayer
lieferte. So stimmten eine hohe Nachfrage nach
Saatgut und Pflanzenschutzmitteln sowie Zuwächse im Pharmageschäft
den Agrarchemie- und Pharmakonzern Bayer etwas zuversichtlicher für
2021. Damit stiegen die Aktien der Leverkusener um rund zwei
Prozent.
Demgegenüber fielen die Papiere von Munich Re um mehr als drei
Prozent, nachdem der Rückversicherer die Anleger mit seinen
endgültigen Quartalszahlen nicht überzeugen konnte. Wie nun die
umfassenden Resultate belegten, hat tatsächlich insbesondere der
gewinnbringende Verkauf von Aktien und Anleihen den Konzern im
Sommer in den schwarzen Zahlen gehalten. Das eigentliche
Rückversicherungsgeschäft aber läuft schlechter als gedacht.
Deutlichere Kurssprünge gab es im SDax. Dort setzten die
Anteilsscheine von Eckert & Ziegler ihre jüngste
Talfahrt fort und sackten um 7,5 Prozent ab. Ein Umsatzanstieg in
den ersten neun Monaten und ein im bisherigen Jahresverlauf
erzieltes Rekordergebnis reichten nicht, um den Kurs des Strahlen-
und Medizintechnikunternehmens wieder neu zu beleben. Die
Gewinnentwicklung stand neben dem Tagesgeschäft deutlich mit einem
Sondereffekt aus dem Verkauf der Tumorbestrahlungssparte in
Zusammenhang.
Demgegenüber schnellten die Papiere von Schaeffler an
der Index-Spitze um fast sieben Prozent in die Höhe. Analyst Jose
Asumendi von der US-Bank JPMorgan lobte mit Blick auf die frischen
Geschäftszahlen die hohe Profitabilität des Autozulieferers in einem
schwierigen Quartal.
Abseits der Berichtssaison konnten sich die Anleger von Continental
über ein Plus von 2,6 Prozent freuen. Der
Autozulieferer zog mit seinen neuartigen OLED-Displays für den
Autoinnenraum einen ersten Großauftrag an Land.
Der Euro kostete am frühen Nachmittag 1,1583
US-Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs am
Montag auf 1,1579 (Freitag: 1,1519) Dollar festgesetzt. Der Dollar
hatte damit 0,8636 (0,8681) Euro gekostet. Am Rentenmarkt stieg die
Umlaufrendite von minus 0,37 Prozent am Vortag auf minus 0,36
Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,06 Prozent auf
144,77 Punkte. Der Bund-Future gewann zuletzt 0,29
Prozent auf 171,02 Punkte./la/jha/
--- Von Lutz Alexander, dpa-AFX ---
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AXC0265 2021-11-09/15:00
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