Zäh und träge hat sich der Dax
am Dienstag präsentiert. Am Nachmittag notierte der Leitindex mit
minus 0,04 Prozent bei 14 104,33 Punkten nur wenige Zähler unter
seinem Vortageschluss. Auch ein positiv ausgefallener ZEW-Index als
Stimmungsindikator für die deutsche Wirtschaft riß den Dax nicht aus
seiner Lethargie. Die Konjunkturerwartungen der befragten
Finanzexperten hatten sich im Februar unerwartet deutlich
aufgehellt.
Anleger hoffen nun auf neuen Schwung durch die Wall Street, wo am
Vortag wegen eines Feiertags nicht gehandelt wurde. "Der Wille zum
Ausbruch ist da", schrieb Analyst Christian Henke vom Broker IG in
einem Kommentar. Die Stimmung sei insgesamt gut, obwohl eine
Ausbreitung der Virusmutationen immer noch wie ein Damoklesschwert
über den Finanzmärkten hänge. Auch wenn der Dax zuletzt kaum von der
Stelle kam, befindet er sich nach wie vor in Schlagdistanz zu seinem
in der Vorwoche erreichten Rekordhoch bei 14 169 Punkten.
Der MDax für die mittelgroßen Werte lief am Dienstag
dem Dax erneut den Rang ab und stieg erstmals über die Marke von 33
000 Punkten. Am Nachmittag gewann er bei 33 144,80 Punkten 0,73
Prozent. Auch der Nebenwerteindex SDax rückte in
bislang nicht gekannte Höhen vor. Prozentual quasi unverändert
notierte der Leitindex der Eurozone, der EuroStoxx 50
.
Im Dax fanden sich Adidas mit einem Minus von rund
einem Prozent auf dem letzten Platz. Erneut erwies sich die
Kurshürde bei etwas unter 300 Euro als zu hoch. Ein Händler verwies
als Belastung zudem auf einen negativ gefärbten Bericht im
"Handelsblatt" zur neuen Strategie des Sportartikelherstellers. Eine
Hochstufung durch die Credit Suisse auf "Outperform" half den
Papieren der Deutschen Börse , die um gut ein Prozent
zulegten. Besser waren nur die Anteile des Chipherstellers von
Infineon mit plus 1,4 Prozent und einem Hoch seit
2001.
Im MDax erfreuten sich die Aktien des Chemiekonzerns Lanxess
mit plus 2,6 Prozent ebenso weiterer Beliebtheit wie
die Anteile des Laborausrüsters Sartorius , die
erstmals mehr als 500 Euro kosteten und zuletzt um 2,7 Prozent
stiegen. Top-Wert im MDax waren Siemens Energy mit
einem Plus von mehr als vier Prozent.
Mit Kursaufschlägen von fast zehn Prozent profitierten im SDax
die Titel des Laserspezialisten LPKF
von neuer Konsolidierungsfantasie in der Branche. Als Kurstreiber
erwiesen sich weitere Meldungen zum US-Laserhersteller Coherent
, der bereits seit einiger Zeit als Übernahmekandidat
gehandelt wird. Als neuer Interessent im Ring ist nun offenbar der
Hersteller von Verbindungshalbleitern, II-VI .
Der Euro wurde am Nachmittag zu 1,2135 US-Dollar
gehandelt. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs
am Montag auf 1,2129 Dollar festgesetzt.
Am Rentenmarkt verharrte die Umlaufrendite auf minus 0,41 Prozent.
Der Rentenindex Rex fiel um 0,02 Prozent auf 145,19
Punkte. Der Bund-Future gab um 0,15 Prozent auf
174,93 Punkte nach./ajx
--- Von Achim Jüngling, dpa-AFX ---
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