Eine freundliche Eröffnung der Wall Street hat am Donnerstagnachmittag den Dax vor größeren Verlusten bewahrt. Zuletzt belief sich das Minus des deutschen Leitindex auf nur noch 0,52 Prozent bei 9823,05 Punkten.

Der MDax der mittelgroßen Werte notierte 0,22 Prozent schwächer auf 20 717,35 Punkten. Für den EuroStoxx 50 als Leitindex der Eurozone ging es um 0,4 Prozent nach unten.

Jüngste Zahlen vom US-Arbeitsmarkt belegen derweil, wie schwer die Corona-Pandemie die Wirtschaft der Vereinigten Staaten trifft: Die wöchentliche Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe schnellte wie von einigen Experten zuvor befürchtet auf gut drei Millionen nach oben. Das Virus breitet sich in dem Land immer schneller aus, besonders in New York. Selbst mit dem vom US-Senat verabschiedeten billionenschweren Konjunkturpaket drohe der größten Volkswirtschaft der Welt immer noch ein gewaltiger Schaden, kommentierte Analyst Jochen Stanzl von CMC Markets.

Im Dax legten die Aktien von Infineon eine Berg- und Talfahrt hin. Eine kassierte Jahresprognose zur Mittagszeit drückte sie ins Minus. Zuletzt verloren sie 0,6 Prozent.

Defensive Werte waren dagegen unter den besten Aktien im Dax. So rückten die Anteile des Medizinkonzerns Fresenius SE und dessen Tochter Fresenius Medical Care (FMC) um dreieinhalb beziehungsweise mehr als 2 Prozent vor. Fresenius-Chef Stephan Sturm sieht trotz der zugespitzten Corona-Krise keinen Grund für eine Korrektur der Prognose. Schlusslicht im Index waren die Anteile von Daimler mit minus 4,1 Prozent.

Die Anteile des Kochboxenversenders Hellofresh , der als einer der Gewinner der Krise gilt, legten im MDax um mehr als 8 Prozent zu nach einem positiven Analystenkommentar von Exane BNP Paribas.

Eine gestrichene Prognose ließ die Papiere des Immobilienkonzerns Hamborner Reit um fast 8 Prozent abrutschen. Der SDax-Konzern verwies auf eine vorübergehende Gesetzesänderung zugunsten von Mietern, die wegen der Corona-Krise nicht zahlen können.

Für den gesamten Immobiliensektor verheiße dies nichts Gutes, sagte ein Händler. Deutsche Euroshop sackten im Zuge der schlechten Branchennachrichten um mehr als 9 Prozent ab. Und der Gewerbeimmobilien-Spezialist Aroundtown will wegen der Coronavirus-Pandemie vorerst keinen Ausblick auf das laufende Jahr geben. Dessen Papiere verloren mehr als 4 Prozent.

Beibehaltene Prognosen kommen dagegen gut an. Jüngstes Beispiel ist der Solarkonzern SMA Solar , dessen Anteile sich um gut 11 Prozent verteuerten. Das Virus habe bisher nur geringe negative Auswirkungen auf den Geschäftsverlauf, hieß es vom Konzern.

Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von minus 0,33 Prozent am Vortag auf minus 0,32 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,06 Prozent auf 143,07 Punkte. Der Bund-Future gewann 0,68 Prozent auf 170,82 Zähler.

Der Euro legte zu und kostete am frühen Nachmittag 1,0977 Dollar. Den Referenzkurs hatte die EZB zuletzt am Mittwochnachmittag auf 1,0827 Dollar festgesetzt./ajx/jha/

--- Von Achim Jüngling, dpa-AFX ---

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AXC0398 2020-03-26/15:13

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