Der Dax hat sich am Dienstag
nach einem verhaltenen Start wieder nach oben gehangelt und einen
Rekord markiert. Nachmittags notierte der deutsche Leitindex 0,48
Prozent höher bei 14 449,41 Punkten. Bereits am Montag hatte er eine
Bestmarke aufgestellt. Für den MDax der mittelgroßen
deutschen Unternehmen ging es am Dienstag um 0,97 Prozent auf 31
613,14 Punkte hoch. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50
gewann 0,52 Prozent auf 3782,83 Zähler.
"Die Anleger haben ihre Zurückhaltung aufgegeben", kommentierte
Analyst Christian Henke vom Broker IG. Am Vortag sei "der
wochenlange Knoten in den späten Handelsstunden plötzlich geplatzt."
Angesichts des jüngsten Anstiegs der US-Renditen hätten sich die
Marktteilnehmer davor zurückgehalten, aber auch nicht auf breiter
Front verkauft. Doch "nun scheint trotz aller Bedenken die Euphorie
zu überwiegen. Jegliche Widerstände wurden aus dem Weg geräumt".
Am Dienstag standen die Geschäftszahlen etlicher Unternehmen im
Fokus. Die vortags starken Aktien von Continental
büßten angesichts eines enttäuschenden Ausblicks des Autozulieferers
und Reifenherstellers über sieben Prozent ein und rutschten damit
ans Dax-Ende.
Bei der Deutschen Post konnten sich die Anleger über
ein Rekordhoch freuen - zuletzt gewannen die Aktien als einer der
Dax-Favoriten mehr als zwei Prozent. Der Logistikkonzern hob bei der
Bilanzvorlage die Ziele erneut an, da er auch 2021 mit einem
wachsenden Online-Handel und damit weiter steigenden Paketmengen
rechnet. Als Kursstütze machte ein Händler den operativen
Ergebnisausblick sowie die angehobenen Zielen für den
Barmittelzufluss aus. Die Aktien hatten schon am Montag deutlich von
der Ankündigung eines Aktienrückkaufs und einer höheren Dividende
profitiert.
Ein laut Börsianern enttäuschender Ergebnisausblick brockte Fuchs
Petrolub Verluste von über drei Prozent ein. Damit
setzten die Anteilsscheine des im MDax gelisteten
Schmierstoffspezialisten ihren Abwärtstrend fort. Dass die
endgültigen Jahreszahlen knapp über den Eckdaten lagen und der
Dividendenvorschlag ein wenig höher als erwartet ausfiel, half nur
wenig.
Symrise -Aktien verloren lediglich 0,1 Prozent.
Experten monierten, dass der Aromen- und Duftstoffhersteller für
2021 nur eine stagnierende Profitabilität anstrebt. Dagegen soll der
Umsatz aus eigener Kraft wachsen.
Beim Halbleiterzulieferer Siltronic lägen sowohl die
endgültigen Jahresresultate als auch der Dividendenvorschlag unter
den Schätzungen, hieß es aus dem Markt. Angesichts der
bevorstehenden Übernahme durch den taiwanischen Konzern Globalwafers
sollte den enttäuschenden Zahlen aber keine allzu große Bedeutung
eingeräumt werden. Die Aktie legte um knapp zwei Prozent zu.
S&T -Titel zählten mit einem Anstieg um mehr als vier
Prozent zu den besseren Werten im Kleinwerte-Index SDax
. Der IT-Dienstleister berichtete für den
Jahresauftakt einen nochmals beschleunigten Anstieg des
Auftragseingangs. S&T stellte daher für das Gesamtjahr eine
Steigerung des organischen Wachstums in Aussicht.
Der Euro beendete erst einmal seine Talfahrt und notierte zuletzt
bei 1,1887 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den
Referenzkurs am Montag auf 1,1866 Dollar festgesetzt.
Am Rentenmarkt sank die Umlaufrendite von minus 0,34 Prozent am
Montag auf minus 0,36 Prozent. Der Rentenindex Rex
stieg um 0,10 Prozent auf 144,78 Punkte. Der Bund-Future
gewann 0,45 Prozent auf 171,62 Punkte./gl/jha/
--- Von Gerold Löhle, dpa-AFX ---
ISIN DE0008469008 DE0008467416
AXC0225 2021-03-09/14:49
Copyright dpa-AFX Wirtschaftsnachrichten GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Weiterverbreitung, Wiederveröffentlichung oder dauerhafte Speicherung ohne ausdrückliche vorherige Zustimmung von dpa-AFX ist nicht gestattet.