Die Anleger am deutschen Aktienmarkt haben
sich Wochenmitte nach der Vortagesrally erst einmal zurückgehalten.
Der Dax fiel am Mittwochnachmittag um 0,40 Prozent
auf 11 323,00 Punkte. Neben schwachen Auftragseingängen für die
deutsche Industrie im Dezember drückten die Geschäftszahlen und
trüben Aussichten des Autobauers Daimler etwas auf die Stimmung der
Anleger. Am Dienstag noch war das deutsche Börsenbarometer auf den
höchsten Stand seit zwei Monaten geklettert. Das neue Jahr steht
damit weiterhin im Zeichen eines Erholungsbeginns nach den herben
Verlusten 2018.
Der MDax zeigte sich zur Wochenmitte mit plus 0,16
Prozent auf 24 140,34 Punkten wenig verändert. Der
Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 hielt sich mit minus
0,1 Prozent stabil.
Die Rede zur Lage der Nation von US-Präsidenten Donald Trump brachte
Börsianern zufolge nichts grundlegend Neues und bewegte daher kaum.
Wie erwartet habe Trump die Ansprache genutzt, um die Spannungen mit
China zu kommentieren, schrieben die Experten von AxiTrader.
"Versöhnliche Töne klingen zwar anders, aber mit starker Kritik
hielt sich Trump, der noch stärker hätte poltern können, zurück." So
halte sich damit die Hoffnung an den Märkten, dass bis zum
Monatsende eine Lösung im Handelsstreit gefunden wird.
Im Zuge der Berichtssaison legten aus dem Dax sowohl Daimler
als auch die Munich Re ihre Geschäftszahlen vor und
gaben Ziele für das laufende Jahr bekannt. Die Daimler-Aktie wurde
daraufhin von den Anlegern mit minus 3,4 Prozent an das Index-Ende
verbannt, denn dem Auto- und Lkw-Bauer waren 2018 die Gewinne
weggebrochen. Zudem rechnet Daimler auch 2019 mit einer schwachen
Profitabilität im Pkw-Kerngeschäft und kappte die Dividende.
Der Anteilsschein der Munich Re pendelte zwischen
Gewinnen und Verlusten und legte zuletzt wieder um 0,4 Prozent zu.
Trotz hoher Großschäden im abgelaufenen Jahr erzielte der weltgrößte
Rückversicherer einen überraschend hohen Milliardengewinn und
schnitt zugleich besser als am Markt erwartet ab. Die Dividende soll
zudem auf 9,25 Euro steigen. Etwas Kritik gab es allerdings von
Analysten zu den Zahlen auf bereinigter Basis.
Infineon und weitere Aktien aus der
Technologiebranche profitierten von einem optimistischen Kommentar
zur künftigen Geschäftsentwicklung von Microchip Technology
durch dessen Vorstandschefs Steve Sanghi in den USA.
Während der Anteilsschein des Chipherstellers Infineon an der
Dax-Spitze um 1,7 Prozent stieg, gewannen Aixtron im
SDax 2,8 Prozent und auch die Papiere von Dialog Semiconductor
legten zu.
Mit Blick auf den MDax freuten sich die Anleger des
Essenslieferanten Delivery Hero über ein solide
verlaufenes Geschäftsjahr. Nach einem bereits kräftigen Kurssprung
am Vortag um 6,5 Prozent legte das Papier nun um weitere 3,9 Prozent
zu. Die Aktien des Bausoftware-Herstellers Nemetschek
und die des IT-Dienstleisters Bechtle gaben nach der
Vorlage von Quartalszahlen um jeweils etwas weniger als 1 Prozent
nach. Im SDax büßten außerdem noch die Anteile des BVB
nach dem Aus von Borussia Dortmund im DFB-Pokal gegen
Werder Bremen 6,6 Prozent ein.
Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite von 0,06 Prozent am Vortag auf
0,04 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,11
Prozent auf 142,25 Punkte. Der Bund-Future rückte um 0,04 Prozent
auf 165,48 Punkte vor.
Der Euro sank am Mittwoch wieder unter die Marke von
1,14 US-Dollar und wurde am frühen Nachmittag mit 1,1394 Dollar
gehandelt. Schwache Auftragsdaten aus Deutschland belasteten. Die
Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs am Dienstagnachmittag
auf 1,1423 Dollar festgesetzt./ck/mis
--- Von Claudia Müller, dpa-AFX ---
ISIN DE0008469008 EU0009658145 DE0008467416
AXC0224 2019-02-06/14:58
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