Der Dax hat am Montag an seine jüngsten Gewinne angeknüpft. Der deutsche Leitindex gewann nach einem verhaltenen Start bis zum Mittag 0,21 Prozent auf 12 406,95 Punkte. Am Donnerstag bleibt die Börse wegen des Tages der Deutschen Einheit geschlossen.

Der MDax mit den mittelgroßen deutschen Werten rückte um 0,18 Prozent auf 25 881,68 Punkte vor. Auch der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 lag moderat im Plus.

Im Blick bleibt die Frage, wie stark der Handelsstreit zwischen den USA und China die Konjunktur beeinflusst. Vor der neuen Verhandlungsrunde im dem Konflikt, die wohl am 10. Oktober stattfinden soll, hatte sich die vom Wirtschaftsmagazin "Caixin" ermittelte Stimmung in den kleineren und mittleren chinesischen Unternehmen gebessert. Der staatliche Indikator, der vor allem bei großen und staatlichen Industriebetrieben ermittelt wird, stieg zwar ebenfalls leicht. Er blieb aber knapp unter der Wachstumsschwelle. Gerade in Anbetracht der jüngsten Konjunkturdaten aus China scheine eine Verschärfung möglicher Maßnahmen seitens der USA größeren Druck auf die chinesische Verhandlungsseite ausüben zu können, schrieb Marktexperte Andreas Lipkow von der Comdirect Bank.

Hierzulande und auch europaweit wurden Technologieaktien eher gemieden. So büßten die Anteilsscheine des Chipherstellers Infineon knapp 1 Prozent ein. Die derzeitigen Konjunktursorgen stimmen den Warburg-Analysten Malte Schaumann weiter kritisch für die Aktien. Wegen weiteren konjunkturellen Gegenwinds sowie Margendrucks durch eine niedrige Kapazitätsauslastung senkte er seine Schätzungen für den Dax-Konzern.

An der Wall Street war die Branche bereits am Freitag unter Druck geraten, nachdem Befürchtungen aufgekommen waren, dass Aktien chinesischer Tech-Firmen nicht mehr an amerikanischen Börsen handeln werden dürfen. Ein Sprecher des US-Finanzministeriums hatte aber geschrieben, dass "zum jetzigen Zeitpunkt" keine derartigen Pläne existierten.

Derweil gab es einen Dämpfer für die jüngsten Spekulationen über eine innerdeutsche Stahlfusion. Verhandlungen über einen Zusammenschluss mit dem Stahlgeschäft von Thyssenkrupp seien von Seiten des Stahlhändlers beendet worden, berichtete das "Handelsblatt" mit Berufung auf Aufsichtsratskreise. Die Klöckner-Papiere machten aber anfängliche Verluste wett und stiegen um gut 2 Prozent. Die Thyssenkrupp-Aktien gaben leicht nach.

Ein Händler merkte an, ein Zusammenschluss sei zwar kurzfristig wohl unwahrscheinlich geworden, aber auf Sicht von zwei bis drei Jahren ein durchaus mögliches Szenario. Mit dem Weggang von Thyssenkrupp-Chef Guido Kerkhoff werde ein Komplettverkauf der Aufzugsparte wahrscheinlicher. Der Industriekonzern könnte dadurch Milliardeneinnahmen verbuchen, für die der Konzern Verwendungsmöglichkeiten im Stahlgeschäft suchen könnte.

Die rote Laterne im Nebenwerte-Index SDax hielten die Papiere von Borussia Dortmund , die um fast 3 Prozent fielen. Am Wochenende hatte der Fußball-Bundesligist gegen Werder Bremen abermals nur Unentschieden gespielt. In der Tabelle rutschte der Verein dadurch auf den 8. Platz ab. Nach dem Verkauf der Beteiligung an dem Glasfasernetzbetreiber Inexio kletterten die Anteilsscheine der Deutsche Beteiligungs AG mit einem Plus von knapp 8 Prozent an die Index-Spitze.

Schlusslicht im Dax waren die Papiere des Medizinkonzerns Fresenius , die mit einem Minus von knapp 2,5 Prozent ihren jüngsten Abwärtstrend fortsetzten. Börsianer verwiesen als Belastung auf eine skeptische Studie der US-Bank Morgan Stanley.

Am MDax-Ende notierten die Anteilsscheine des Licht- und Elektronikspezialisten Hella . Sie werden an diesem Montag mit einem Dividendenabschlag von 3,35 Euro je Aktie gehandelt./la/jha/

 ISIN  DE0008469008  DE0008467416

AXC0152 2019-09-30/12:11

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