Die starke Wall Street hat dem Dax am Freitag nicht den erhofften Schwung gegeben. Bis zum Mittag büßte der deutsche Leitindex 0,16 Prozent ein auf 12 218,14 Punkte. Am Mittwoch hatte er bei 12 120 Punkten ein Siebenwochentief erreicht und liegt auf Wochensicht mit rund 1,7 Prozent im Minus.

"Während die Wall Street läuft und läuft, herrscht Stillstand im Deutschen Aktienindex", schrieb Analyst Jochen Stanzl von CMC Markets. Gute Unternehmenszahlen und Entspannungssignale im Handelsstreit zwischen den USA und China hatten den US-Leitindex Dow Jones am Vortag zurück in Richtung seines Halbjahreshochs getrieben.

Der MDax der mittelgroßen deutschen Unternehmen trat mit 26 428,53 Punkten kaum verändert auf der Stelle. Der Technologiewerte-Index TecDax stieg indes 0,23 Prozent auf 2895,04 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 kam kaum vom Fleck.

Grund für das Wochenminus im Dax ist vor allem das Schwergewicht Bayer , dessen Börsenwert nach einem negativen US-Urteil gegen die Tochter Monsanto um fast ein Fünftel zusammenschmolz. Von ihrem Tief seit März 2013 konnten sich die Papiere der Leverkusener inzwischen etwas absetzen. zwischenzeitliche Tagesgewinne schmolzen aber komplett zusammen.

Henkel knüpften derweil mit einem Zuwachs von 1,5 Prozent an ihre Erholung an, nachdem sie tags zuvor nach einer Prognosesenkung zeitweise um über 4 Prozent abgesackt waren. Experte Alain Oberhuber vom Investmenthaus Mainfirst sprach eine Empfehlung für die Papiere des Persil-, Loctite- und Schwarzkopf-Herstellers aus. Die Geschäftsperspektiven hellten sich im zweiten Halbjahr deutlich auf, erklärte er. Zudem seien die Aktien niedrig bewertet. Analyst David Varga vom Bankhaus Metzler gab seine Verkaufsempfehlung auf und Experte Fulvio Cazzol von der US-Investmentbank Goldman Sachs hob sein Kursziel.

Die pessimistische Einschätzung der Baustoffbranche durch die britische HSBC Großbank drückte indes die Papiere von HeidelbergCement um fast 2 Prozent. Analyst John Fraser-Andrews kassierte seine Kaufempfehlung. Er sieht wegen trüberer Aussichten für die Schwellenländer und einem langsameren Wachstum der USA schwächere Gewinnaussichten.

Rheinmetall kletterten im MDax um gut anderthalb Prozent. Der Rüstungskonzern und Autozulieferer hat einen Mitte März erhaltenen Milliardenauftrag zur Lieferung von Radpanzern nach Australien nun eingetütet. Die Papiere des Wohnungsvermieters Grand City Properties blieben nach einem soliden Zwischenberichts an ihrem Rekordhoch./ag/jha/

 ISIN  DE0008469008  EU0009658145  DE0007203275  DE000BAY0017  DE0008467416

AXC0072 2018-08-17/11:38

Copyright dpa-AFX Wirtschaftsnachrichten GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Weiterverbreitung, Wiederveröffentlichung oder dauerhafte Speicherung ohne ausdrückliche vorherige Zustimmung von dpa-AFX ist nicht gestattet.