Der Dax hat am Montag nach
erfreulichen Ifo-Daten seine morgendlichen Verlusten spürbar
eingegrenzt. Nachdem er zeitweise bis an die Marke von 13 800
Punkten abgesackt war, erholte sich der Leitindex und sank am
Nachmittag zuletzt noch um 0,68 Prozent auf 13 897,56 Punkte. Die
Stimmung in den deutschen Unternehmen hellte sich im Februar trotz
Corona-Beschränkungen auf und erreichte den höchsten Stand seit
Oktober. Analysten wurden positiv überrascht, denn die Unternehmen
bewerteten sowohl ihre aktuelle Lage als auch die Zukunftsaussichten
besser.
Der MDax der mittelgroßen Unternehmen büßte 1,20
Prozent auf 31 997,01 Punkte ein und für den Eurozonen-Leitindex
EuroStoxx 50 ging es um 0,81 Prozent abwärts.
Die Zinsen am Anleihemarkt und auch die Corona-Auflagen für die
Bevölkerung sowie die Impfungen und Neuinfektionszahlen rund um das
Corona-Virus und seiner Mutanten blieben trotz Ifo-Daten aber
weiterhin im Blick. Zum Thema Zinsanstieg schrieb Portfoliomanager
Thomas Altmann von QC Partners in Frankfurt, dass dieser inzwischen
auch an den Aktienmärkten zunehmend Beachtung findet. Am Freitag war
die Rendite richtungsweisender zehnjähriger US-Staatsanleihen erneut
auf ein Einjahreshoch gestiegen, an diesem Morgen erreichte
hierzulande der Effektivzins für zehnjährige Bundeswertpapiere mit
minus 0,28 Prozent den höchsten Stand seit Mitte 2020.
Unter den Einzelwerten am Aktienmarkt büßten im Dax die
Continental-Papiere 2,7 Prozent ein und zählten damit
zu den schwächsten Werten. Wegen eines Verlustes auf Konzernebene
will der Autozulieferer und Reifenhersteller für das Corona-Jahr
2020 keine Dividende zahlen. Analysten sahen in dem vorgeschlagenen
Schritt eher ein Zugeständnis angesichts der laufenden
Umstrukturierungen und damit einhergehender Werksschließungen und
Entlassungen. Schlusslicht unter den 30 Dax-Titeln waren Delivery
Hero mit einem Abschlag von 4,1 Prozent, während die
Deutsche-Bank -Aktien an der Spitze um 1,0 Prozent
stiegen.
Im SDax dagegen stemmten sich die Anteilsscheine des
Nutzfahrzeugzulieferers SAF-Holland gegen den
negativen Markttrend. Sie profitierten mit plus 1,4 Prozent davon,
dass das Unternehmen seine deutlichen Einbußen im Corona-Jahr 2020
dank eines versöhnlichen Schlussquartals etwas eindämmen konnte.
Varta indes litten im MDax unter negativen
Analystenurteilen und büßten als größter Index-Verlierer 10,8
Prozent ein. Sowohl die Privatbank Hauck & Aufhäuser als auch die
Berenberg Bank senkten nach den in der vergangenen Woche vorgelegten
Jahreszahlen und vor allem wegen des Ausblicks auf 2021 ihr
Anlageurteil.
Studien bewegten zudem die Papiere United Internet
sowie die von Stahlunternehmen. Zum Internetdienstanbieter äußerte
sich das Analysehaus Kepler Cheuvreux nun zurückhaltender. Es strich
seine Kaufempfehlung angesichts erwarteter hoher Investitionen bei
der Tochter 1&1 Drillisch . Diese dürften auch die
freien Barmittelflüsse des Mutterunternehmens negativ beeinflussen,
hieß es.
Die Stahlwerte Thyssenkrupp im MDax und Salzgitter im
SDax profitierten von einer Citigroup-Studie und legten um 0,5
Prozent und 5,2 Prozent zu. Analyst Ephrem Ravi rechnet im laufenden
Jahr im Sektor operativ mit einem massiven Ergebnisanstieg, der ihm
zufolge aber noch nicht eingepreist wurde.
Der Euro legte angesichts des robusten
Ifo-Geschäftsklimas zu und wurde am frühen Nachmittag mit 1,2130
US-Dollar gehandelt. Am Morgen war er noch unter 1,21 Dollar
gefallen. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs zuletzt
am Freitagnachmittag auf 1,2139 Dollar festgesetzt.
Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von minus 0,37 Prozent am
Vortag auf minus 0,36 Prozent. Der Rentenindex Rex
fiel um 0,09 Prozent auf 144,80 Punkte. Der Bund-Future
legte um 0,20 Prozent auf 174,34 Punkte zu./ck/mis
--- Von Claudia Müller, dpa-AFX ---
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AXC0205 2021-02-22/14:42
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