FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax hat am Montag
verlorenen Boden wieder gut gemacht. Nach der schwachen Vorwoche
fanden sich zum niedrigen Kursniveau wieder mehr Käufer bereit, auf
Aktien zu setzen. Im Handelsverlauf war der deutsche Leitindex in
Richtung der Marke von 15 800 Punkten herangerückt, am Nachmittag
notierte er noch mit einem Aufschlag von 0,94 Prozent bei 15 755,97
Zählern. Damit waren die Verluste im Dax aus der vergangenen Woche
ein gutes Stück wieder ausradiert, nachdem ein erster
Erholungsversuch vor dem Wochenende noch gescheitert war.
Während sich der MDax der 60 mittelgroßen Börsenwerte
hingegen zu Wochenbeginn weiterhin schwertat und um 0,27 Prozent auf
35 994,32 Punkte fiel, stand auch in Europa die Börsenampel klar auf
Grün: Der EuroStoxx 50 rückte um 0,88 Prozent auf
4207,04 Punkte vor.
In der Vorwoche hatte die Schwäche an der Wall Street auch die Kurse
hierzulande noch abgleiten lassen. Konjunktursorgen sowie die
Befürchtungen vor einer baldigen geldpolitischen Straffung durch die
US-Notenbank Fed sowie die Ausbreitung der Delta-Variante hatten für
Misstöne gesorgt. "Heute wehren sich aber die Bullen", kommentierte
Christian Henke vom Broker IG. Es bleibe jedoch abzuwarten, "ob das
zurückgewonnene Terrain verteidigt werden kann".
Viele Börsenbeobachter rechnen bis zur Sitzung der US-Währungshüter
in der kommenden Woche vorerst mit starken Kursschwankungen an den
Aktienmärkten. Unterdessen deutete sich zum Wochenbeginn auch an der
US-Börse ein positiver Auftakt in die Woche an.
Auf Unternehmensseite hierzulande standen Zooplus im
Fokus. Im Bieter-Wettstreit um den Tierbedarfshändler erhöhte der
Finanzinvestor Hellman & Friedman seine Offerte um fast ein Fünftel
auf 460 Euro je Aktie in bar. Die Aktien stiegen in der Folge auf
einen Rekord, zuletzt lagen sie noch mit mehr als 9 Prozent im Plus
bei 473,40 Euro und damit klar über dem Angebot. Mit EQT und KKR
gibt es derzeit noch zwei weitere Interessenten, sie haben bisher
wohl aber noch kein Gebot vorgelegt.
Im Dax waren im Einklang mit dem europäischen Branchentrend
Autobauer und -zulieferer gefragt Continental ,
Daimler und BMW kletterten jeweils um mehr als 3
Prozent, einzig Volkswagen -Vorzüge hinkten mit einem
Plus von 0,8 Prozent hinterher. Hier halfen laut Börsianern Signale
der chinesischen Regierung, die Menge an heimischen
Branchenunternehmen begrenzen zu wollen. BMW -Papiere
profitierten auch von einer Kaufempfehlung durch das Bankhaus
Metzler, Analyst Jürgen Pieper lobte die Wachstumsaussichten und die
Produktpipeline des Konzerns.
Auto1 setzten ihre Talfahrt fort und rutschten auf
ein weiteres Tief seit dem Börsengang im Frühjahr, zuletzt notierten
sie knapp 3 Prozent niedriger. United Internet
dämmten ihre anfänglich höheren Verluste auf rund 1,4 Prozent ein.
Hier belastete, dass der Internetkonzern rund einen Monat nach der
Ankündigung sein Aktienrückkaufprogramm vorzeitig beendet. Nur ein
kleiner Teil des ursprünglich in Aussicht gestellten Gesamtvolumens
wurde dabei zurückgekauft.
Zu den Favoriten im MDax zählten Fraport , die Aktien
verteuerten sich nach endgültigen Verkehrszahlen des
Flughafenbetreibers für August um rund eineinhalb Prozent. Die
Passagierzahlen hätten sich wie erwartet stark erholt, kommentierte
ein Händler.
In den hinteren Reihen kam ein Zukauf sehr gut bei den Börsianern
an: Der Immobilienkonzern Patrizia übernimmt den
Infrastruktur-Investmentmanager Whitehelm Capital und baut sein
Auslandsgeschäft damit deutlich aus. Patrizia -Papiere
schossen auf den höchsten Stand seit Anfang Juli, zuletzt verbuchten
sie ein Plus von 5,5 Prozent.
Der Euro startete am Montag mit Verlusten in die neue
Woche und wurde zuletzt mit 1,1783 US-Dollar gehandelt. Die
Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am
Freitagnachmittag noch auf 1,1841 Dollar festgesetzt.
Am Anleihemarkt stieg die Umlaufrendite von minus 0,40 Prozent am
Freitag auf minus 0,39 Prozent. Der Rentenindex Rex
fiel um 0,15 Prozent auf 145,11 Punkte. Der Bund-Future
rückte um 0,05 Prozent auf 171,84 Punkte
vor./tav/jha/
--- Von Tanja Vedder, dpa-AFX ---
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AXC0230 2021-09-13/15:09
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