Der Dax hat am Freitag vor den Verfallsterminen zum Hexensabbat an Schwung gewonnen. Der Leitindex stieg bis zum Mittag auf ein Jahreshoch und gewann zuletzt 0,99 Prozent auf 11 701,41 Punkte, wodurch sich das Wochenplus aktuell auf 2,1 Prozent summiert. Das deutsche Börsenbarometer übersprang zugleich auch wieder die 200-Tage-Linie bei aktuell 11 657 Punkten, die bis dato wie ein Deckel auf dem Index lag.

Der MDax stieg am Freitag um 0,59 Prozent auf 25 172,74 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 legte um 1,4 Prozent zu.

Mit Beginn der Mittagszeit und dann am Abend kommt es an der Terminbörse Eurex zum großen Quartalsverfall. Der sogenannte Hexensabbat findet statt. Zuerst laufen Futures und Optionen auf Aktienindizes aus, gegen Handelsschluss dann Futures und Optionen auf einzelne Aktien. "Im Dax sollten Anleger vor allem auf die beiden Marken 11 700 und 11 500 Punkte achten", schrieb Portfoliomanager Thomas Altmann von QC Partners in seinem Morgenkommentar. Hier seien besonders große Positionen in Kaufoptionen offen.

Das Interesse der Anleger bleibt außerdem auf das Thema Brexit gerichtet. "Eine Woche Abstimmungsmarathon in London und Welt und Börse sind am Ende genauso schlau wie vorher", resümierte Analyst Jochen Stanzl von CMC Markets mit Blick auf das jüngste Votum am Vorabend. Nun werde auf die nächste Abstimmung im Parlament bis kommenden Mittwoch gewartet, wobei es "schwer vorstellbar" sei, dass dann eine Lösung auf dem Tisch liege.

Unter den Einzelwerten rückten erneut die Aktien des Zahlungsabwicklers Wirecard in den Fokus, die am Dax-Ende 9 Prozent einbüßten. Strafverfolger nahmen laut dem "Handelsblatt" nun auch das Indien-Geschäft von Wirecard ins Visier. Das Unternehmen stellte indes klar, dass die Inhalte "nicht neu" und bereits mehrfach auch durch externe Prüfungen widerlegt worden seien. Auch eine Verkaufsempfehlung der Citigroup aufgrund der inzwischen zahlreichen immanenten Risiken drückt auf die Stimmung der Anleger.

Zudem bewegten Studien: Die Papiere von Merck KGaA , die von der Schweizer Bank UBS aus Bewertungsgründen auf "Neutral" abgestuft wurden, gaben im Dax um 2,4 Prozent nach.

Am Ende des Index für mittelgroße Werte fanden sich die Titel von Siltronic wieder mit minus 1,62 Prozent, nachdem die UBS die Bewertung der Aktie des Waferherstellers mit "Verkaufen" aufgenommen hatte.

Der IT-Dienstleister Bechtle will nach einem Umsatz- und Gewinnsprung 2018 im neuen Jahr noch höher hinaus. Das sei am Markt zwar bereits erwartet worden, sagte ein Börsianer. Die Papiere indes reagierten positiv und legten an der MDax-Spitze um 3,5 Prozent zu. Im SDax eroberten die Anteilsscheine der Shop Apotheke nach zuversichtlichen Aussagen zum neuen Jahr die Index-Spitze mit etwas mehr als 5 Prozent Plus./ck/mis

--- Von Claudia Müller, dpa-AFX ---

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AXC0123 2019-03-15/12:13

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