Dem Dax fehlt nach zwei Gewinntagen in Folge frischer Schwung. Der deutsche Leitindex bewegte sich am Montag nur wenig und lag am frühen Nachmittag 0,09 Prozent im Plus bei 12 391,55 Punkten. Auf Monatssicht deutet sich damit ein Gewinn von knapp 4 Prozent an. Am Donnerstag bleibt die Börse wegen des Tages der Deutschen Einheit geschlossen.

Der MDax mit den mittelgroßen deutschen Werten rückte am Montag um 0,17 Prozent auf 25 878,98 Punkte vor. Auch der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 lag moderat im Plus.

Im Blick blieb die Frage, wie stark der Handelsstreit zwischen den USA und China die Konjunktur beeinflusst. Vor der neuen Verhandlungsrunde im dem Konflikt, die wohl am 10. Oktober stattfinden soll, hatte sich die vom Wirtschaftsmagazin "Caixin" ermittelte Stimmung in den kleineren und mittleren chinesischen Unternehmen gebessert. Der staatliche Indikator, der vor allem bei großen und staatlichen Industriebetrieben ermittelt wird, stieg zwar ebenfalls leicht. Er blieb aber knapp unter der Wachstumsschwelle.

Gerade in Anbetracht der jüngsten Konjunkturdaten aus China scheine eine Verschärfung möglicher Maßnahmen seitens der USA größeren Druck auf die chinesische Verhandlungsseite ausüben zu können, schrieb Marktexperte Andreas Lipkow von der Comdirect Bank.

Hierzulande gab es einen Dämpfer für die jüngsten Spekulationen über eine innerdeutsche Stahlfusion. Verhandlungen über einen Zusammenschluss mit dem Stahlgeschäft von Thyssenkrupp seien von Seiten des Stahlhändlers Klöckner & Co beendet worden, berichtete das "Handelsblatt" mit Berufung auf Aufsichtsratskreise. Die Klöckner-Papiere machten aber anfängliche Verluste wett und stiegen um knapp 2 Prozent.

Die Thyssenkrupp-Aktien büßten knapp 1,6 Prozent ein. Der Aufsichtsrat von Thyssenkrupp einigte sich derweil wie erwartet mit dem bisherigen Vorstandsvorsitzenden Guido Kerkhoff auf die einvernehmliche Auflösung seines Vertrages. Von diesem Dienstag an übernimmt die bisherige Aufsichtsratsvorsitzende Martina Merz vorübergehend das Ruder in der Essener Konzernzentrale.

Ein Händler merkte an, ein Zusammenschluss von Thyssenkrupp und Klöckner sei zwar kurzfristig wohl unwahrscheinlich geworden, aber auf Sicht von zwei bis drei Jahren ein durchaus mögliches Szenario. Mit dem Weggang von Kerkhoff werde ein Komplettverkauf der Aufzugsparte wahrscheinlicher. Der Industriekonzern könnte dadurch Milliardeneinnahmen verbuchen, für die der Konzern Verwendungsmöglichkeiten im Stahlgeschäft suchen könnte.

Schlusslicht im Dax waren die Papiere von Fresenius , die mehr als 2 Prozent verloren. Analyst Michael Jüngling von der US-Investmentbank Morgan Stanley verwies auf die vom Marktforscher IMS veröffentlichten Umsatzzahlen zum US-Geschäft der Flüssigmedizin-Sparte Kabi, die leicht negative Folgerungen für den deutschen Medizinkonzern mit sich brächten. Ein anhaltender Mengenrückgang in Kombination mit einem schwachen Preiswachstum dürfte seiner Ansicht nach auf die Stimmung drücken.

Nach dem Verkauf der Beteiligung an dem Glasfasernetzbetreiber Inexio kletterten die Anteilsscheine der Deutsche Beteiligungs AG mit einem Plus von gut 9 Prozent an die Spitze des Nebenwerte-Index SDax .

Am MDax-Ende notierten die Anteilsscheine des Licht- und Elektronikspezialisten Hella . Sie werden an diesem Montag mit einem Dividendenabschlag von 3,35 Euro je Aktie gehandelt.

Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von minus 0,58 auf minus 0,56 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,06 Prozent auf 145,92 Punkte. Der Bund-Future gab um 0,09 Prozent auf 174,11 Zähler nach. Der Eurokurs notierte bei 1,0897 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs am Freitag auf 1,0935 (Donnerstag: 1,0938) Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,9145 (0,9142) Euro gekostet./la/jha/

--- Von Lutz Alexander, dpa-AFX ---

 ISIN  DE0008469008  DE0008467416

AXC0219 2019-09-30/15:10

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