Der Dax hat am Freitag um die
viel beachtete Marke von 12 500 Punkten gependelt. Am Mittag wurde
der deutsche Leitindex von erfreulichen Konjunkturdaten aus Italien
gestützt, so dass er zuletzt 0,32 Prozent auf 12 529,28 Punkte
gewann. Damit deutet sich auf Wochensicht eine Stagnation an.
Der MDax der mittelgroßen Börsenwerte legte am
Freitag um 0,21 Prozent auf 26 610,50 Punkte zu. Der
Eurozone-Leitindex EuroStoxx 50 rückte um 0,3 Prozent
vor.
Die italienischen Industrieunternehmen hatten sich im Mai deutlich
stärker von dem Einbruch in der Corona-Krise erholt als von
Analysten erwartet. Auch in Frankreich überraschten die Daten zur
Industrieproduktion positiv.
Generell bewegten sich die Aktienmärkte aktuell unter Schwankungen
seitwärts, schrieben die Analysten der DZ Bank. Dabei übertünche das
viele, von den Notenbanken geschaffene Geld die zumeist schwache
Gewinnentwicklung der Unternehmen.
Unter den besten Werten im Dax zogen die Aktien von Infineon
um rund zwei Prozent an. Sie haben die schwere
Scharte des Corona-Crashs inzwischen ausgewetzt. Die Virus-Krise hat
Trends wie Digitalisierung, Home Office, Konnektivität und den
Einsatz von Sensortechnik in vielen Geschäfts- und Lebensbereichen
noch verstärkt. Insofern gelten viele Unternehmen der
Halbleiterindustrie als Profiteure der Pandemie.
An der MDax-Spitze stiegen die Anteilsscheine von Qiagen
um fast vier Prozent, nachdem sie im Handelsverlauf
den höchsten Stand seit 2001 erreicht hatten. Das Gendiagnostik- und
Biotechunternehmen erlebt wegen der Pandemie eine nach eigenen
Worten beispiellose Nachfrage nach seinen Corona-Testprodukten.
Erste Zahlen zum Geschäftsverlauf im zweiten Quartal übertrafen die
eigenen Prognosen von Anfang Mai deutlich.
Im Nebenwerteindex SDax machten die Aktien von Nordex
mit einem Plus von mehr als ein Prozent auf sich
aufmerksam. Der Windkraftanlagen-Hersteller erhielt einen
Großauftrag aus Spanien.
Die Deutsche Börse mischt derweil außerplanmäßig die Zusammensetzung
des SDax neu. Infolge der Übernahme von Rhön-Klinikum
durch Asklepios Kliniken fällt der Rhön-Streubesitz unter 10
Prozent. In der Folge wird Rhön zum 14. Juli aus dem Nebenwerteindex
genommen. Aufsteiger ist der Kabelnetzbetreiber Tele Columbus
. Dessen Aktienkurs zog um gut 11 Prozent an.
Der Online-Modehändler Global Fashion Group
schließlich schaffte es mitten in der Corona-Krise auch dank einer
starken Nachfrage in Lateinamerika operativ zurück in die schwarzen
Zahlen. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und
Abschreibungen werde im zweiten Quartal positiv sein und die
Markterwartungen übertreffen, teilte die auf Schwellenländer
ausgerichtete Beteiligung des Berliner Startup-Investors Rocket
Internet mit. An der Börse löste die Ankündigung einen Kurssprung
aus, die Papiere stiegen um gut 18 Prozent. Für die Aktien von
Rocket Internet ging es um 0,4 Prozent nach
oben./la/jha/
--- Von Lutz Alexander, dpa-AFX ---
ISIN DE0008469008 EU0009658145 DE0008467416
AXC0109 2020-07-10/12:12
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