FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Hoffnung auf eine etwas weiter abflauende
Inflation hat die Dax-Rally wieder angeschoben. Nach
einem Tag Verschnaufpause überwand der deutsche Leitindex am
Mittwochvormittag die Marke von 14 900 Punkten und erreichte
zwischenzeitlich den höchsten Stand seit Februar letzten Jahres. Bis
zum frühen Nachmittag stieg das Börsenbarometer noch um 1,05 Prozent
auf 14 929,51 Punkte.
Für den MDax der mittelgroßen Unternehmen ging es um
1,80 Prozent auf 27 877,28 Punkte aufwärts. Der Eurozonen-Leitindex
EuroStoxx 50 gewann 1,11 Prozent.
Die Anleger warten gespannt auf wichtige Konjunkturdaten aus den
USA, die am Donnerstag veröffentlicht werden. Mit den
Verbraucherpreisen für Dezember steht ein wichtiger Signalgeber für
den weiteren Kurs der Notenbank auf der Agenda.
"Die Anleger klammern sich an alle Daten, die auf einen
nachlassenden Preisdruck hindeuten, und das dürfte morgen erneut der
Fall sein", schrieb Marktanalyst Jochen Stanzl vom Handelshaus CMC
Markets. Sie werden dem Experten zufolge aber immer wieder
enttäuscht von den Geldpolitikern, die nicht müde werden zu betonen,
dass noch nicht genug getan wurde, um die Inflation nachhaltig zu
senken.
Europaweit profitierten insbesondere die 2022 stark unter Druck
geratenen Immobilienwerte von der Aussicht auf eine
etwas weniger harsche Gangart der Notenbanken, falls die Inflation
tatsächlich weiter an Tempo verlieren sollte. In diesem Fall dürften
die Zinsen verstärkt unter Druck geraten, was die Refinanzierung von
Immobilien erleichtert. Hierzulande gewannen Vonovia
6,7 Prozent und TAG Immobilien 8,5 Prozent.
Im Dax stiegen die Aktien von Siemens Energy um gut
sechs Prozent. Der Energietechnikkonzern erhielt einen
Milliardenauftrag bezüglich der Anbindung von Windparks in der
deutschen Nordsee.
Der Softwareanbieter Teamviewer schnitt im vierten
Quartal mit seinen in Rechnung gestellten Umsätzen und dem
operativen Ergebnis besser als erwartet ab. Kommentare über
zusätzliche Investitionen in Forschung & Entwicklung aber könnten
die Margenprognose für 2023 gefährden, schrieb Analyst Toby Ogg von
der US-Bank JPMorgan. Die Papiere waren im Handelsverlauf um mehr
als sieben Prozent in die Höhe geschnellt, bevor der Schwung
deutlich nachließ. Zuletzt stand noch ein Plus von knapp zwei
Prozent zu Buche.
An der Spitze des Nebenwerteindex sprangen die
Anteilsscheine von SMA Solar um gut zehn Prozent in
die Höhe und profitierten damit von einer optimistischen
Analystenkommentar. Bei dem Photovoltaik-Unternehmen setze sich die
starke Auftragslage fort und die Auslastung sei recht hoch, schrieb
der Experte Constantin Hesse vom Analysehaus Jefferies. Am
Index-Ende rutschten die Papiere von Drägerwerk nach
skeptischen Aussagen von Jefferies um fast sechs Prozent ab. Wegen
des drohenden konjunkturellen Gegenwinds und anhaltender
Lieferengpässe sehe er zunehmende Risiken für eine kurzfristige
Erholung des Medizintechnik-Unternehmens, schrieb der Fachmann
Henrik Paganetty.
Der Euro notierte zuletzt bei 1,0748 US-Dollar. Die
Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs am Dienstag auf
1,0723 (Montag: 1,0696) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit
0,9326 (0,9349) Euro. Am Rentenmarkt sank die Umlaufrendite von 2,28
Prozent am Vortag auf 2,25 Prozent. Der Rentenindex Rex
stieg um 0,22 Prozent auf 126,12 Punkte. Der
Bund-Future gewann 0,56 Prozent auf 137,26
Zähler./la/jha/
--- Von Lutz Alexander, dpa-AFX ---
ISIN DE0008469008 EU0009658145 DE0008467416
AXC0210 2023-01-11/15:09
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