FRANKFURT (dpa-AFX) - Enttäuschende Konjunkturdaten aus China haben
den Dax am Montag belastet. Am frühen Nachmittag
verlor der deutsche Leitindex 0,80 Prozent auf 15 463,00 Punkte.
Noch in der Vorwoche hatte er sich dank einer bisher erfreulich
laufenden Berichtssaison in vier Handelstagen von etwas über 15 000
Punkten wieder bis auf fast 15 600 Zähler erholt.
Etwas besser hielt sich der MDax der mittelgroßen
deutschen Börsenunternehmen, der zuletzt um 0,31 Prozent auf 34
253,15 Punkte nachgab. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50
ging es um 1,02 Prozent auf 4140,13 Zähler nach
unten.
China hatte im dritten Quartal mit einem Wirtschaftswachstum von 4,9
Prozent im Vergleich zum Vorjahr deutlich an Fahrt verloren.
Experten hatten im Schnitt mit einem etwas stärkeren Wachstum
gerechnet. Nach einem Rekordzuwachs im ersten Quartal ist es der
bisher schwächste Wert im laufenden Jahr. Auch an den asiatischen
Handelsplätzen drückten die Daten auf die Stimmung.
In einem von anziehender Inflation und steigenden Energiepreisen
dominierten Marktumfeld legten in Europa Energie- und Bankenwerte
besonders deutlich zu. Letztere profitierten von höheren Renditen am
Anleihemarkt, während die weiter steigenden Preise für Öl und
Energie die Inflationssorgen der Investoren zunehmen ließen. Für die
Analysten von Jefferies sind in diesem Umfeld Bank- und
Energieaktien die beste Absicherung.
Im Dax setzte die Deutsche Bank mit einem Kursanstieg
von 0,6 Prozent die jüngste Gewinnserie fort, während im MDax
Commerzbank -Papiere mit fast anderthalb Prozent Plus
zu den Favoriten zählten. Auch die deutlichen Gewinnsteigerungen,
über die die US-Konkurrenz zuletzt berichtet hatte, gaben weiter
Rückenwind.
Dagegen ging es für die Anteilsscheine des Kunststoffkonzerns
Covestro am Dax-Ende um über dreieinhalb Prozent
bergab. Hier belastete eine gestrichene Kaufempfehlung der
französischen Großbank Societe Generale. Die aktuell starke
Gewinnentwicklung sollte zwar kurzfristig stützen, doch gebe es
große Risiken mit Blick auf China, begründete Analyst Thomas Swoboda
seine neue Einschätzung.
Im MDax konnten die in den vergangenen Wochen gebeutelten Aktien von
Teamviewer zwar ihre zeitweise deutlichen Gewinne
nicht behaupten, stabilisierten sich mit einem Kursanstieg um knapp
ein halbes Prozent aber weiter. Der Fernwartungssoftware-Spezialist
sucht einen Nachfolger für Finanzchef Stefan Gaiser, der mit Ablauf
des Vertrags 2022 geht. Der Vertrag von Vorstandschef Oliver Steil
wurde derweil bis Oktober 2024 verlängert. In einem Kommentar der
US-Bank JPMorgan hieß es, Gaisers Weggang deute darauf hin, dass das
Unternehmen wieder in die Erfolgsspur kommen wolle.
Rational -Titel legten um knapp zweieinhalb Prozent
auf 810,80 Euro zu, nachdem die Privatbank Berenberg sie hochgestuft
hatte und nun zum Kauf rät. Analyst Philippe Lorrain hält die
Papiere des Großküchenausstatters für klar unterbewertet. Er traut
ihnen mit dem auf 1170 Euro angehobenen Kursziel einen Anstieg über
das Rekordhoch aus dem August zu.
Beim Recycling-Spezialisten Befesa konnten sich die
Anteilseigner über ein Kursplus von fast fünf Prozent und den
Spitzenplatz im MDax freuen. Die US-Investmentbank Goldman Sachs
nahm die Beobachtung der Aktien mit einer Kaufempfehlung wieder auf.
Der Euro notierte zuletzt wenig verändert bei 1,1608
US-Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs am
Freitag auf 1,1602 Dollar festgesetzt. Am Rentenmarkt stieg die
Umlaufrendite von minus 0,26 Prozent am Freitag auf minus 0,23
Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,19 Prozent auf
143,79 Punkte. Der Bund-Future verlor 0,19 Prozent
auf 168,98 Punkte./gl/jha/
--- Von Gerold Löhle, dpa-AFX ---
ISIN DE0008469008 EU0009658145 DE0008467416
AXC0193 2021-10-18/14:49
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