FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach dem zwischenzeitlichen Anstieg auf den höchsten Stand seit Anfang Juni hat der Dax am Dienstag seine Gewinne weitgehend abgegeben. Die Konsolidierung setzt sich somit fort. Am Nachmittag verbuchte der deutsche Leitindex mit 14 397,04 Zählern ein Plus von 0,12 Prozent. Der MDax der mittelgroßen Werte notierte mit minus 0,06 Prozent auf 25 531,91 Zähler. Der EuroStoxx 50 als Leitbarometer der Eurozone gewann 0,2 Prozent.

Neue Impulse gab es am Dienstag kaum und sie könnten auch im weiteren Wochenverlauf ausbleiben, denn in den USA findet am Donnerstag wegen des Thanksgiving-Feiertages kein Handel und am Freitag nur ein verkürzter Handel statt. Der Charttechnik-Analyst Marcel Mußler geht deshalb davon aus, dass an der Börse hierzulande weitere Konsolidierungstage kommen könnten.

Hoffnungen auf weniger große Zinsschritte der Notenbanken dienen den Märkten nach wie vor als Treiber, während Meldungen über stark steigende Covid-Fälle in China die Kurse eher ausbremsen. Eine Jahresendrally liegt laut dem Marktexperten Andreas Lipkow durchaus im Bereich des Machbaren, doch es würden dafür noch mehr positive Impulse benötigt.

TAG Immobilien streicht für das Jahr 2022 die Dividende. Ein schlimmeres Signal könne ein Unternehmen gar nicht senden, kommentierte ein Händler. Von Anlegern bekam TAG dafür die Quittung in Form eines Kursverlusts von 7,8 Prozent.

Thyssenkrupp sackten nach einer Aktienplatzierung durch einen Großaktionär um 4,5 Prozent ab. Laut Händlern verkaufte der schwedische Investor Cevian und 23,4 Millionen Papiere zum Preis von 5,15 Euro je Aktie. Das entspricht rund 3,8 Prozent der ausstehenden Thyssenkrupp-Aktien.

Weiter im Aufwind befinden sich die Papiere des Rüstungskonzerns Rheinmetall . Sie kletterten auf den höchsten Stand seit Anfang August und verbuchten einen Zuwachs von zuletzt 4,8 Prozent.

Uniper setzten ihre Rally nochmals mit prozentual zweistelligem Kurszuwachs fort, ehe das Plus am Nachmittag auf gut fünf Prozent abschmolz. Aktuell hilft Uniper laut Börsianern, dass der deutsche Gaskonzern VNG Berichten zufolge offenbar auf Staatshilfen hoffen darf. Aber auch der europäische Versorgersektor insgesamt zeigte zuletzt Stärke. Auslöser war vor allem die Klarheit bezüglich der britischen Übergewinnsteuern für Produzenten Erneuerbarer Energie.

Chemiewerte waren im Dax unter den Favoriten. Covestro , Brenntag und BASF gewannen bis zu 2,6 Prozent. Börsenkenner Andreas Lipkow zufolge sorgen hier die stark gefallenen Energieträgerpreise für Kauflaune.

Der Euro erholte sich etwas von seinen deutlichen Verlusten zum Wochenauftakt. Im Nachmittagshandel wurde die Gemeinschaftswährung zu 1,0275 US-Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Montagnachmittag auf 1,0246 Dollar festgesetzt.

Am Rentenmarkt sank die Umlaufrendite von 2,01 Prozent am Vortag auf 2,00 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,05 Prozent auf 127,49 Punkte. Der Bund-Future gewann 0,02 Prozent auf 140,07 Zähler./ajx/mis

--- Von Achim Jüngling, dpa-AFX ---

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AXC0185 2022-11-22/14:36

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