Der Dax hat am Mittwoch seinen
Zickzack-Kurs in dieser Woche fortgesetzt. Nach den starken Einbußen
zum Wochenstart und den ebenso kräftigen Gewinnen am Dienstag ging
es für den deutschen Leitindex gegen Mittag um 0,60 Prozent auf 13
788,27 Punkte nach unten. Der MDax der mittelgroßen
Börsenwerte verlor 0,80 Prozent auf 31 311,10 Zähler. Der
Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 sank um fast 0,7
Prozent.
Vor dem am Abend anstehenden Zinsentscheid der US-Notenbank und den
Quartalszahlen der amerikanischen Börsenschwergewichte Apple
, Facebook und Tesla
hielten sich die Anleger zurück, hieß es aus dem Handel.
Portfoliomanager Thomas Altmann von QC Partners sieht im Dax
zwischen 13 500 und 14 000 Punkten "die aktuelle Heimat". "Um aus
dieser Bandbreite auszubrechen, braucht es deutlich mehr Investoren,
die sich stärker auf der einen oder anderen Seite positionieren. Im
Moment lautet das Motto der Stunde Abwarten."
Im Dax waren die Papiere des Essenslieferanten und
Pandemie-Krisengewinners Delivery Hero mit einem
Minus von mehr als fünf Prozent am schwächsten. Im Fokus standen
aber insbesondere Unternehmen aus der zweiten Reihe mit
Quartalszahlen und Eckdaten für das letzte Jahr.
Der Medizintechniker Siemens Healthineers und der
Laborausrüster Sartorius erhöhten im Zuge ihrer
Zahlenveröffentlichung die Prognosen. Die Aktien gewannen 2,3
beziehungsweise 0,8 Prozent. Der Duftstoff- und Aromenhersteller
Symrise hingegen verfehlte wegen eines Hackerangriffs
das Umsatzziel für 2020. Der Kurs stieg zunächst, drehte dann aber
ins Minus.
Unter stärkeren Schwankungen legten die Aktien der Software AG
letztlich um fast sieben Prozent zu. Guten
Geschäftszahlen stand eine maue Prognose für 2021 gegenüber.
Analysten zeigten sich zuversichtlich. Laut Knut Woller von der
Baader Bank befindet sich der Konzern beim Übergang zu einem neuen
Geschäftsmodell auf einem guten Weg, auch wenn die diesjährigen
Margenziele enttäuschten.
Ermutigende Signale vom französischen Luxuskonzern LVMH
sorgten bei den Aktien von Hugo Boss
für einen Zuwachs von fast elf Prozent. Das LVMH-Management zeigte
sich "vorsichtig zuversichtlich" für 2021 und hofft auf eine
Beschleunigung des Tempos in allen Geschäftsbereichen. Spekulanten,
die bei Hugo Boss zuvor auf fallende Kurse gesetzt hatten, seien
wohl auf dem falschem Fuß erwischt worden, sagten Börsianer.
Eine Kursexplosion gab es anfangs bei Evotec nach
einem Millionenauftrag des US-Verteidigungsministeriums für
Antikörper gegen die Covid-19-Erkrankung. Mit plus 30 Prozent und 43
Euro erreichten die Anteile den höchsten Stand seit 2000. Davon
blieb aber gegen Mittag nichts mehr übrig, die Anteile drehten
leicht ins Minus. Bereits am Vortag waren die Papiere um fast zehn
Prozent höher aus dem Handel gegangen. Am Markt war über mögliche
Eindeckungen von Leerverkäufen durch Hedgefonds spekuliert worden.
Auch das könnte den Kurssprung zu Handelsbeginn verstärkt
haben./ajx/jha/
--- Von Achim Jüngling, dpa-AFX ---
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AXC0171 2021-01-27/11:59
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