FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax bleibt vor wichtigen
Konjunkturdaten aus den USA und einer Zahlenflut aus Deutschland auf
Richtungssuche. Angesichts bereits hoher Kursstände und teils
durchwachsener Geschäftszahlen bewegte sich der deutsche Leitindex
am Mittwoch weiter in einer engen Spanne und gab bis zum Mittag um
0,17 Prozent auf 16 013,89 Punkte nach. Das Börsenbarometer blieb
damit aber in Schlagweite zu seinem erst am Dienstag bei gut 16 104
Punkten erreichten Rekordhoch.
"Der Dax kämpft weiter darum, die Konsolidierungszone der
vergangenen Tage nach oben zu verlassen", schrieb Marktanalyst
Jochen Stanzl vom Handelshaus CMC Marktes. Noch fehlten allerdings
die dafür notwendigen Anschlusskäufe. Dass andererseits trotz des
stagnierenden Marktes größere Gewinnmitnahmen ausblieben, zeige die
Erwartung der Anleger einer nächsten dynamischen Aufwärtsbewegung in
den verbleibenden Handelswochen des Jahres.
Indes stehen am Nachmittag mit Spannung erwartete Inflationszahlen
aus den USA auf der Agenda. Laut dem Marktbeobachter Thomas Altmann
von QC Partners ist ein weiterer Anstieg der Teuerung bereits
Konsens. "Entscheidend könnte für die Börsen sein, welche Ziffer vor
dem Komma steht. An die 5 haben sich die Börsianer bereits gewöhnt",
sagte der Experte.
Der MDax der mittelgroßen Börsentitel fiel am
Mittwoch um 0,44 Prozent auf 35 938,03 Zähler. Der
Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 notierte 0,2 Prozent
im Minus.
Hierzulande schockte ein zurückhaltender Ausblick die Aktionäre von
Adidas : Die Papiere sackten um 5,8 Prozent ab und
waren damit Dax-Schlusslicht. Der Sportartikelhersteller wird wegen
anhaltender Lieferkettenprobleme und eines schwierigeren
Marktumfeldes in China vorsichtiger. Zwar bekräftigte der Konzern
die Jahresprognose, geht aber nun davon aus, das untere Ende der
erwarteten Spanne zu erreichen. Im Sog büßten die Anteilsscheine des
Wettbewerbers Puma 2,8 Prozent ein.
Die Probleme der Windkraft-Tochter Siemens Gamesa
sowie die anhaltende Restrukturierung in der Energietechnik haben
zwar Siemens Energy im vergangenen Geschäftsjahr
belastet. Dennoch will das Unternehmen im ersten vollständigen Jahr
seines Bestehens eine kleine Dividende zahlen. Analyst Simon
Toennessen von der Investmentbank Jefferies hob zudem hervor, dass
die Resultate der Sparte Gas & Power stark ausgefallen seien. Die
Aktien von Siemens Energy zogen an der Dax-Spitze um 2,4 Prozent an.
Der Energiekonzern Eon profitiert im laufenden
Geschäftsjahr von kühlerem Wetter, Kosteneinsparungen und dem
Wegfall negativer Corona-Effekte. Dies bescherten den Papieren ein
Plus von 1,4 Prozent.
Im SDax schnellten die Anteilsscheine von SMA Solar
mit einem Plus von gut 16 Prozent an die Spitze der
Nebenwerte. Fehlende Bauteile bremsen den Solartechnikkonzern zwar
bei guter Auftragslage aus. Trotz eines leichten Umsatzrückgangs in
den ersten neun Monaten verdiente der Wechselrichterspezialist aber
wesentlich mehr als noch vor einem Jahr.
Derweil verlief der Börsengang des Herstellers von veganen
Lebensmitteln Veganz enttäuschend. Der erste Kurs
hatte bei 86,90 Euro gelegen, danach gaben die Aktien auf zuletzt 83
Euro nach. Verglichen mit dem Ausgabepreis von 87 Euro bedeutet dies
ein Abschlag von 4,6 Prozent./la/jha/
--- Von Lutz Alexander, dpa-AFX ---
ISIN DE0008469008 EU0009658145 DE0008467416
AXC0214 2021-11-10/12:15
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