FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Hoffnung auf einen weiter nachlassenden Inflationsdruck hat dem Dax zur Wochenmitte erneut Schwung gegeben. Am Nachmittag stieg der deutsche Leitindex um 1,88 Prozent auf 14 448,35 Punkte, womit sich der dritte Gewinntag in Folge abzeichnet. Der Dax kletterte damit zudem auf den höchsten Stand seit Mitte Dezember. Für den MDax der mittelgroßen deutschen Unternehmen ging es um 1,55 Prozent auf 26 319,11 Punkte hoch. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 gewann 2,17 Prozent auf 3966,37 Zähler.

"Im Augenblick laufen die europäischen Börsen ihren Pendants in New York den Rang ab", kommentierte Analyst Christian Henke vom Broker IG. Die zu Beginn des neuen Jahres gestartete Rally sollte weitergehen, ergänzten die Experten des Brokers ActivTrades.

Rückenwind erhalten die Börsen von tendenziell sinkenden Zinsen an den Kapitalmärkten. So gab es jüngst Entspannungssignale mit Blick auf die hohe Inflation. Nachdem am Dienstag die deutschen Verbraucherpreise für den Dezember eine weitere Verlangsamung der Teuerung auf hohem Niveau belegt hatten, zeigten die am Mittwoch veröffentlichten französischen Verbraucherpreise sowie die deutschen Importpreise in die gleiche Richtung. Zudem fielen Einkaufsmanagerindizes aus der Eurozone im vergangenen Monat besser als erwartet aus. Lediglich das französische Verbrauchervertrauen enttäuschte. Die hiesigen Kurse stützte zudem, dass sich für die vortags schwächelnden US-Börsen moderate Gewinne abzeichnen.

Unternehmensseitig standen am deutschen Markt Grenke und Dic Asset aus dem Nebenwerte-Index SDax im Fokus. Die Grenke-Titel profitierten nur anfangs von Zahlen des Leasingspezialisten zum Neugeschäft: Mit einem Sprung bis auf 23 Euro setzten sie ihre jüngst rasante Erholung zunächst fort und blieben nur knapp unter ihrem Zwischenhoch aus dem November. Doch hier verließ die Anleger der Mut: Das Kursplus schrumpfte schnell zusammen. Zuletzt büßte die Aktie knapp ein Prozent ein. Für Verstimmung könnte die Entwicklung der Deckungsbeitragsmarge gesorgt haben.

Die zuletzt ebenfalls erholten Anteilsscheine von DIC Asset gewannen hingegen über ein Prozent, obwohl der Gewerbeimmobilien-Spezialist im vergangenen Jahr gerade so das untere Ende seiner Zielspanne für Immobilienverkäufe geschafft hat. Erst im November hatte das Unternehmen seine Ergebnisprognose für 2022 wegen erwarteter geringerer Transaktionen und Immobilienmanagement-Erträge gesenkt. Die rasant gestiegenen Zinsen trafen insbesondere Immobilienunternehmen schwer, da die Finanzierungskosten nach oben schnellten.

Konsumwerte profitierten von der sich abschwächenden Inflation: Puma stiegen um 3,7 Prozent auf ein Hoch seit September und Adidas gewannen 3,5 Prozent. Die Papiere des Online-Modehändlers Zalando verteuerten sich um 3,3 Prozent und Hellofresh um 5,5 Prozent.

Der Euro legte zu auf 1,0614 US-Dollar. Am Dienstag hatte die Europäische Zentralbank den Referenzkurs auf 1,0545 Dollar festgesetzt.

Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite von 2,35 Prozent am Vortag auf 2,29 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,03 Prozent auf 125,85 Punkte. Der Bund-Future gewann 0,91 Prozent auf 136,35 Zähler./gl/jha/

--- Von Gerold Löhle, dpa-AFX ---

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AXC0157 2023-01-04/15:03

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