Dank neuer Hoffnung im Handelsstreit hat der
Dax hat seinen jüngsten Rückschlag am Mittwoch wieder
wett gemacht. Der am Vortag noch um 1 Prozent gefallene deutsche
Leitindex setzte sich ins Plus ab beflügelt von Spekulationen,
wonach China im Handelsstreit offen sein könnte für einen teilweisen
Deal mit den USA. Zuletzt gewann er 1,05 Prozent auf 12 096,09
Punkte. Mit 12 165 Zählern erreichte er in der Spitze sogar ein Hoch
seit einer Woche.
Bevor am Donnerstag neue Gespräche zwischen den USA und China
stattfinden sollen, machten Hinweise auf eine gewisse Entspannung
unter den Anlegern neuen Mut. China sei trotz der jüngsten
Restriktionen gegen einige chinesische Unternehmen weiterhin offen
für ein teilweises Handelsabkommen mit den USA, berichtete die
Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf einen mit den
Verhandlungen vertrauten Offiziellen.
Gespannt geblickt wird nun am Abend noch auf das Protokoll der
letzten Sitzung der US-Notenbank Fed, das neue Eindrücke für die
künftige Geldpolitik vermitteln könnte. Die britische Bank HSBC
verspricht sich davon mehr Aufschluss über die Haltung der einzelnen
Währungshüter. Ähnlich wie im Rat der Europäischen Zentralbank
herrsche auch dort Uneinigkeit über den eingeschlagenen
geldpolitischen Kurs.
Der MDax , der die mittelgroßen deutschen Werte
umfasst, schaffte es am Mittwoch mit 0,32 Prozent auf 25 255,32
Punkte nur etwas zögerlicher ins Plus. Der Eurozonen-Leitindex
EuroStoxx 50 stieg um 0,84 Prozent auf 3461,45
Punkte.
Bei Einzelwerten blieb der Dax ohne Verlierer, mit der Lufthansa
konnte sich selbst das Schlusslicht knapp im Plus
halten.
Unter die größten Gewinner schafften es nach schwankendem Auftakt
die 2,3 Prozent festeren Wirecard -Aktien. Am Vortag
war die Reaktion auf den Kapitalmarkttag noch klar negativ, unter
Analysten gab es nun aber positives Feedback. Die Privatbank Hauck &
Aufhäuser sieht jetzt Luft nach oben bis 270 Euro, was beim
derzeitigen Stand bei etwa 140 Euro fast schon eine Verdopplung
bedeuten würde.
Vorne mit mischten im Dax auch die am Vortag noch schwachen Aktien
von Infineon , die um 1,9 Prozent stiegen. Laut
Analyst David Mulholland von der UBS ändert eine derzeitige Flaute
im Kundenkreis der Autoindustrie nichts an der strukturellen
Wachstumsstory bei dem Chipkonzern. Er sieht in der aktuellen
konjunkturellen Schwäche eine weiterhin überzeugende
Einstiegsgelegenheit.
Im MDax waren Qiagen mit einem 1,7-prozentigen
Abschlag das Schlusslicht. Damit blieben die Aktien nach ihrem
Kurseinbruch vom Dienstag wegen einer Umsatzwarnung unter Druck.
Abstufungen durch die Deutsche Bank und Kepler Cheuvreux trugen nun
zur anhaltend schlechten Stimmung unter den Anlegern bei.
Evotec dagegen mischten sich mit plus 2,1 Prozent
unter die größten Gewinner der mittelgroßen Werte. Die Biotech-Firma
hatte am Mittwoch eine Partnerschaft mit dem auf Präzisionsmedizin
spezialisierten Unternehmen Celmatix bekannt gegeben. Das Bankhaus
Lampe vermutet dahinter einen Deal zum gegenseitigen Austausch von
Wissen und Arbeitskräften.
Im Nebenwertebereich waren im europaweit erholten Branchenumfeld für
Autowerte die Aktien von Auto- und Lkw-Zulieferern gefragt. Im SDax
waren Jost Werke , Norma Group
und Leoni mit Anstiegen von bis zu 3,8
Prozent vorn, im MDax galt dies für den Anlagenbauer Dürr
mit plus 3,4 Prozent.
Im Falle des Fintech-Unternehmens Hypoport verleitete
dessen Abschneiden mit dem Finanzierungsmarktplatz Europace das
Bankhaus Metzler dazu, die bisherige Verkaufsempfehlung aufzugeben.
Die Papiere kletterten im SDax um 2,3 Prozent hoch, die runde Marke
von 250 Euro erwies sich jedoch als hohe Hürde./tih/jha/
--- Von Timo Hausdorf, dpa-AFX ---
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AXC0134 2019-10-09/12:11
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