Aktien Frankfurt: Notenbanken wandeln sich vom Spielverderber zum Kurstreiber
04.10.2022 | 11:46
FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach dem schwungvollen Oktober-Beginn setzt
der Dax
In der Vorwoche war der Dax noch mit 11 862 Punkten auf den tiefsten Stand seit November 2020 gefallen. Auf überverkauftem Niveau hatten jüngst viele Börsianer auf eine nahe Stabilisierung hingewiesen.
Die US-Indizes, die am Vortag ebenfalls stark in den Oktober gestartet waren, geben das Erholungstempo mit vor. Nach dem schwächsten September der vergangenen zwanzig Jahre hätten vor allem enttäuschende Stimmungsdaten aus der US-Industrie geholfen, hieß es bei den Experten der Credit Suisse. Dieser Dämpfer habe die Sorgen davor gemildert, dass die US-Notenbank Fed in der Geldpolitik die Zügel noch weiter anzieht.
Notenbanken könnten generell bei nachlassendem Wirtschaftsschwung die Geldpolitik nicht mehr ganz so straff gestalten wie zuletzt, zum Vorteil für die Aktienmärkte, hieß es unter Marktbeobachtern.
"Am deutschen Aktienmarkt dominiert die Hoffnung, dass die US-Notenbank Fed schon bald ihren Fuß vom Gaspedal im derzeitigen Zinserhöhungszyklus nehmen könnte, um die US-Wirtschaft vor einem Kollaps zu bewahren", schrieb Analyst Timo Emden von Emden Research. "Die Zinssenkungsfantasien locken vermehrt Preisjäger an, welche angesichts einer zusehends überverkauften Marktlage ihr Schnäppchen schlagen wollen." In dieses Bild passte am Morgen eine weniger deutliche Leitzinsanhebung in Australien als gedacht. An der Börse in Sydney feierten dies die Anleger mit hohen Kurszuwächsen.
Chipwerte präsentierten sich fest. Infineon
RWE
Rheinmetall
Medienwerte hinkten dem starken Markt ebenfalls hinterher.
ProSiebenSat.1
--- Von Achim Jüngling, dpa-AFX ---
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