Die Pandemiesorgen haben die Anleger wieder fest im Griff. Der Dax gab bis zum frühen Mittwochnachmittag um 0,65 Prozent auf 14 566,55 Punkte nach. Der deutsche Leitindex konnte sich damit nicht aus seiner engen Spanne der vergangenen Tage befreien. Börsianer sehen das Börsenbarometer derzeit auf Konsolidierungskurs, nachdem es in der Vorwoche mit 14 804 Punkten einen Rekord aufgestellt hatte.

Der MDax verlor am Mittwoch 0,71 Prozent auf 31 523,48 Punkte. Auf europäischer Bühne lag der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx zuletzt minimal im Plus.

Am Markt gelten die wirtschaftlichen Sorgen wegen der anhaltenden Lockdown-Maßnahmen in vielen Ländern als Belastung. Laut dem Marktbeobachter Timo Emden deckelt die Erkenntnis, dass die erhoffte konjunkturelle Erholung schleppender verlaufen könnte als gedacht, wohl vorerst größere Aufwärtsambitionen. "Mit neuen Restriktionen hierzulande wächst die Sorge, dass nach dem Lockdown vor dem Lockdown bedeuten könnte", sagte er auch mit Blick auf die schleppenden Impffortschritte. Immerhin hat Bundeskanzlerin Angela Merkel nach massiver Kritik und Verwirrung um die geplante Corona-Osterruhe diese Regelung aus den jüngsten Bund-Länder-Beschlüssen wieder gekippt.

Dem Dax keinen Rückenwind mehr liefert in diesen Tagen der exportorientierte Autosektor, der besonders unter den Konjunktursorgen litt. Die Aktien von Daimler und Volkswagen büßten unter den größten Verlierern im Dax jeweils knapp zwei Prozent ein.

Im Technologiesektor hingegen freuten sich Börsianer über die am Markt positiv aufgenommenen Investitionspläne des US-Chipriesen Intel . So legten die Aktien von Infineon im Dax um 0,3 Prozent zu und jene des Chip-Branchenausrüsters Aixtron im MDax um 0,9 Prozent. Laut dem Börsenbrief-Autor Hans Bernecker verfestigt sich bei Halbleiterwerten die Meinung, dass der Branchenzyklus weiter Fahrt aufnehmen wird.

Nach einer mehrtägigen Talfahrt wegen der wieder in den Vordergrund gerückten Pandemiesorgen begannen die Anleger, im Reisesektor wieder zuzugreifen. Die Papiere von Fraport und der Lufthansa drehten nach schwachem Start mit bis zu drei Prozent ins Plus. Die Lufthansa steht aktuell bereit, die von Bund und Ländern eingeforderten zusätzlichen Corona-Tests für Passagiere umzusetzen.

Mehr Bewegung gab es vereinzelt nach Zahlenvorlagen aus der zweiten Börsenreihe. Die Papiere des Erneuerbare-Energien-Unternehmens Encavis rutschten nach recht solidem Start um zuletzt fast acht Prozent ab und fanden sich damit am MDax-Ende wieder. Abgesehen von den Geschäftszahlen belastete hier auch eine Abstufung durch Warburg Research. Der Analyst gab seine Kaufempfehlung auf.

Die Anteilsscheine von LKPF knickten um mehr als elf Prozent ein und verzeichneten damit die mit Abstand größten Verluste im Nebenwerteindex SDax . Börsianer monierten das Fehlen eines klaren Ausblicks für 2021 des Laserspezialisten.

Der Euro gab angesichts der jüngsten Entwicklung der Corona-Krise etwas weiter nach und notierte zuletzt bei 1,1817 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs am Dienstagnachmittag noch auf 1,1883 (Montag: 1,1926) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,8415 (0,8385) Euro.

Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite von minus 0,39 Prozent am Vortag auf minus 0,41 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,05 Prozent auf 145,21 Punkte. Der Bund-Future gab um 0,08 Prozent auf 171,99 Punkte nach./la/fba

--- Von Lutz Alexander, dpa-AFX ---

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AXC0351 2021-03-24/15:13

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