Der Dax hat am Montag seine
anfänglichen Verluste abgeschüttelt und sich in Richtung der 13
000-Punkte-Marke aufgemacht. Wie so oft in jüngster Vergangenheit
nutzten die Anleger kleine Rücksetzer zum Einstieg. Am Nachmittag
gewann der deutsche Leitindex 0,36 Prozent auf 12 893,90 Punkte. Bis
zum Mitte Februar erreichten Rekordhoch fehlen nur noch gut sieben
Prozent.
Mit einem Zuwachs von bis zu rund 18 Prozent allein in den
vergangenen zehn Handelstagen hatte der Dax einen Großteil des
vierwöchigen Corona-Crashs bis Mitte März bereits wieder aufgeholt.
Treiber dabei waren Konjunkturstimuli der Notenbanken und
Regierungen sowie Lockerungen in der Corona-Krise.
Das Überschreiten der 200-Tage-Linien in vielen Aktienindizes zeige,
dass die Märkte den Crash überwunden haben dürften und die Gefahr
eines zweiten Einbruchs gebannt sei, schrieb Anlagestratege Michael
Winkler von der St.Galler Kantonalbank Deutschland. Die damit
verbundene Hoffnung auf eine baldige Erholung der Weltwirtschaft
führe allerdings zu einer deutlichen Überbewertung.
Im Gegensatz zum Dax ging es für den MDax am
Montagnachmittag um 0,48 Prozent auf 27 069,37 Punkte nach unten.
Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 legte um 0,1
Prozent zu.
Die Lufthansa -Papiere setzten ihre
Erholungsrally fort mit einem Plus von mehr als acht Prozent und
festigten damit ihre Bodenbildung nach dem Corona-Crash. Dabei
ließen sich die Anleger auch nicht von neuen pessimistischen
Analystenstimmen beirren. Der im Zuge der Corona-Krise besonders
abgestrafte Luftfahrtsektor bleibt in der Lockerungsphase gefragt,
wie auch weitere Kursgewinne bei MTU und Airbus
zeigen.
Im starken Bankenumfeld bauten die Papiere der
Pfandbriefbank ihre jüngsten Gewinne ebenfalls aus.
Sie gewannen als Top-Wert im MDax 13 Prozent. Deutsche Bank
rückten im Dax um gut vier Prozent vor.
Wirecard zogen abermals die Blicke auf sich. Der
Zahlungsabwickler kommt nicht zur Ruhe. Nach Durchsuchungen der
Geschäftsräume durch die Staatsanwaltschaft vor dem Wochenende
rutschten die Papiere anfangs um mehr als sieben Prozent ab, dämmten
das Minus dann aber deutlich ein auf zuletzt nur gut ein Prozent.
Ermittelt wird laut Staatsanwaltschaft gegen den Vorstand des
Konzerns. Es gehe um den Verdacht der Marktmanipulation.
Für die Aktien des Laborausstatters Sartorius senkte
die UBS den Daumen und rät nun zum Verkauf. Am MDax-Ende verloren
die Titel mehr als zehn Prozent.
An der SDax -Spitze schnellten
Corestate Capital um fast elf Prozent hoch. Die
Papiere des Immobilieninvestors profitierten davon, dass die
Privatbank Hauck & Aufhäuser sie auf die Auswahlliste "Alpha List"
gesetzt hatte und ihnen damit ein besonders hohes Aufwärtspotenzial
zutraut.
Der Euro kostete am Nachmittag 1,1293 US-Dollar. Die
Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuletzt am
Freitagnachmittag auf 1,1330 Dollar festgesetzt.
Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von minus 0,30 Prozent am
Freitag auf minus 0,28 Prozent. Der Rentenindex Rex
sank um 0,19 Prozent auf 143,80 Punkte. Der Bund-Future
gewann 0,05 Prozent auf 173,30 Punkte./ajx/mis
--- Von Achim Jüngling, dpa-AFX ---
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AXC0224 2020-06-08/14:43
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