FRANKFURT (dpa-AFX) - Richtungslos hat sich der deutsche Aktienmarkt
am Dienstagnachmittag präsentiert. Der Dax notierte
zuletzt 0,26 Prozent im Minus bei 15 159,27 Punkten. Zur Eröffnung
war der Leitindex um bis zu 1,2 Prozent abgesackt, bis an die
Chartunterstützung bei rund 15 000 Punkten sowie an die
200-Tage-Trendlinie, die dort verläuft. Der MDax
gewann zuletzt 0,21 Prozent auf 33 606,97 Zähler. Der EuroStoxx 50
als Leitindex der Eurozone büßte rund 0,3 Prozent
ein.
Aktuell treiben die Anleger unter anderem Sorgen wegen der hohen
Verschuldung vieler chinesischer Immobilienkonzerne sowie
Inflationsgefahren um. "Die gefährliche Spirale aus steigenden
Energiepreisen, zunehmenden Inflationserwartungen und steigenden
Renditen am Anleihemarkt dreht sich unaufhörlich weiter und lässt
keine Kauflaune aufkommen", kommentierte Analyst Jochen Stanzl von
CMC Markets.
Neue Nahrung erhielten die Inflationssorgen von Daten, die eine
weitere Beschleunigung des hohen Preisauftriebs in Deutschland
signalisierten. Im September kletterten die Großhandelspreise
gegenüber dem Vorjahresmonat um 13,2 Prozent. Das war der stärkste
Anstieg seit der ersten Ölkrise im Jahr 1974.
Eine Berg- und Talfahrt erlebten die Gerresheimer-Aktien
nach Quartalszahlen des
Spezialverpackungsherstellers. Von einem anfänglichen Kurssprung um
fast 6 Prozent war nach der ersten halben Stunde des Handels nichts
mehr übrig. Nach einem kurzen Dreher ins Minus erholten sie sich und
gewannen zeitweise mehr als 4 Prozent, um am Nachmittag erneut in
die Verlustzone abzurutschen. Zuletzt notierten sie 1,7 Prozent
tiefer. Im dritten Geschäftsquartal (bis Ende August) verbuchte
Gerresheimer eine starke Nachfrage, hohe Rohstoffkosten belasteten
aber die Profitabilität.
Die Papiere von Cancom rückten um 4,5 Prozent vor.
Der IT-Dienstleister will gut neun Prozent seiner Aktien vom Markt
zurückkaufen. Die Transaktion soll spätestens im Oktober 2022
abgeschlossen sein.
Nach dem rund elfprozentigen Kursabschlag vom Montag setzten die
Titel von Teamviewer zu einer moderaten Erholung um
4,7 Prozent an. Im frühen Handel waren sie allerdings auf ein
weiteres Rekordtief abgesackt. Die Deutsche Bank stufte die Papiere
ab. Analyst Gianmarco Conti zeigte sich überrascht vom Ausmaß der
jüngsten Gewinnwarnung des Softwareherstellers.
Der Euro kostete am Nachmittag 1,1543 US-Dollar. Die
Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs am Vortag auf 1,1574
Dollar festgesetzt. Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von minus
0,24 Prozent am Vortag auf minus 0,23 Prozent. Der Rentenindex Rex
fiel um 0,01 Prozent auf 143,94 Punkte. Der
Bund-Future sank um 0,05 Prozent auf 168,67
Punkte./edh/jha/
--- Von Eduard Holetic, dpa-AFX ---
ISIN DE0008469008 EU0009658145 DE0008467416
AXC0211 2021-10-12/14:56
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