Vor wichtigen Ereignissen im Wochenverlauf
haben es die Anleger am deutschen Aktienmarkt am Montag eher ruhig
angehen lassen. Der Dax gab gegen Mittag um 0,04
Prozent nach auf 13 161,81 Punkte. Aktuelle Wirtschaftsdaten aus
China sind gezeichnet vom Handelsstreit mit den USA. Die
chinesischen Ausfuhren im November waren überraschend gefallen.
"Damit müssen die Chinesen nun fertig werden und es ist die
wichtigste Voraussetzung für weitere Gespräche", hieß es dazu im
täglich erscheinenden Bernecker-Börsenbrief. Neuigkeiten mit Blick
auf eine Lösung im US-chinesischen Zollstreit gab es zuletzt nicht.
Wenn es in dieser Woche nicht zu einem Aufschub oder gar dem
ersehnten ersten Teilabkommen kommt, werden wohl am 15. Dezember
weitere US-Zollerhöhungen gegenüber China in Kraft treten. Auf der
Agenda in dieser Woche stehen zudem die Zinsentscheide der
Europäischen Zentralbank (EZB) und der US-Notenbank sowie die Wahl
in Großbritannien.
Der MDax der mittelgroßen Werte rückte bislang um
0,22 Prozent auf 27 403,65 Zähler vor, während der
Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 um 0,08 Prozent
sank.
Unter den Einzelwerten zogen am Montag im MDax die Aktien von Osram
nach der im zweiten Anlauf gelungenen Übernahme durch
AMS die Aufmerksamkeit auf sich. Sie schnellten um
fast 14 Prozent hoch auf 43,86 Euro und waren damit mehr wert als
die vom österreichischen Halbleiterhersteller gebotenen 41 Euro. Es
sei alles andere als klar gewesen, dass AMS dieses Mal erfolgreich
sein würde, sagte ein Händler. Spekulanten, die auf ein erneutes
Scheitern und damit fallende Kurse gesetzt hätten, können wegen des
Kursanstiegs nun unter Handlungsdruck geraten sein. Dies könne den
Kurssprung zusätzlich angetrieben haben.
Gleich hinter Osram schüttelten die Anteile von Carl Zeiss Meditec
ihre Verluste vom Freitag ab, erreichten mit 113,90
Euro ihr nächstes Rekordhoch und gewannen zuletzt 10 Prozent bei
einem Kurs von 113,40 Euro. Die Deutsche Bank hatte die Papiere von
"Hold" auf "Buy" hochgestuft und das Kursziel von 89 auf 123 Euro
angehoben. Analyst Falko Friedrichs prognostiziert in den nächsten
drei bis vier Jahren starkes profitables Wachstum. Dafür sei der
Medizintechniker gut positioniert.
Ein kritischer Bericht der "Financial Times" drückte die Aktien von
Wirecard mit 1,1 Prozent ins Minus. In dem zum
Wochenstart veröffentlichten Artikel äußerte sich die Zeitung
kritisch zur Berechnung des Bestandes liquider Mittel des
Bezahldienstleisters im Jahr 2017. Wirecard betonte, dass die
Positionen den IFRS-Regeln entsprechen.
Der Start-up-Investor Rocket Internet und der
Telekomanbieter United Internet bauen im Zuge von
Aktienrückkäufen ihre Überkreuzbeteiligungen ab. Die Rocket-Papiere
gewannen 4,6 Prozent. United Internet gaben um 0,4 Prozent
nach./ajx/jha/
--- Von Achim Jüngling, dpa-AFX ---
ISIN DE0008469008 EU0009658145 DE0008467416
AXC0146 2019-12-09/11:45
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