Aktien Frankfurt: Virusbedingte Talfahrt geht weiter
23.03.2020 | 12:09
Weiter hohe Unsicherheiten rund um die
Coronavirus-Pandemie haben am Montag den deutschen Aktienmarkt
erneut auf Talfahrt geschickt. Der zweitägige Stabilisierungsversuch
vor dem Wochenende ist damit vorerst wieder Geschichte. Aktuell
beunruhigen vor allem parteipolitische Querelen in den USA die
Anleger. Der Dax
Seit die Virus-Panik vor vier Wochen die Börsen weltweit auf Talfahrt schickte, hat der deutsche Leitindex bald 40 Prozent eingebüßt. Sein im Februar erreichtes Rekordhoch bei knapp unter 13 800 Punkten scheint Lichtjahre entfernt.
"Die Börsen geben den US-Politikern heute die Quittung für die ausgebliebene Einigung", kommentiert Portfoliomanager Thomas Altmann von QC Partners die neuerliche Talfahrt. Denn in den USA stockten die Verhandlungen zwischen Demokrakten und Republikanern um ein Konjunkturpaket über mehr als eine Billion Dollar, das die Folgen der Virus-Krise abmildern soll. "Für die Börsen kommt das zur Unzeit. Weltweit kommt aktuell ein Hilfspaket nach dem anderen. Nur die USA können sich bislang nicht auf die Details verständigen." Altmann rechnet allerdings mit einer Einigung womöglich schon an diesem Tag.
Auch Analyst Jochen Stanzl von CMC Markets verweist auf die USA als Auslöser des erneuten Kursrutsches: "Die USA drohen nach Europa nun zum neuen Epizentrum der Corona-Pandemie zu werden." So rechne Goldman Sachs mit einem Einbruch der US-Wirtschaftsleistung um 30 Prozent im zweiten Quartal und US-Notenbank-Mitglied James Bullard schließe eine US-Arbeitslosenquote von 30 Prozent nicht aus, hebt er hervor.
Während in den USA ein um knapp 3 Prozent schwächerer Handelsstart
erwartet wird, gab der MDax
Trotz des weltweiten Kampfes gegen die neuartige Lungenkrankheit wurden inzwischen knapp 14 400 Covid-19-Tote gezählt. In Europa bereitet vor allem die Entwicklung in Italien mit bereits rund 5500 virusbedingten Toten weiter Sorgen. Auch in Frankreich und Spanien steigen die Todesfälle. In Deutschland, wo die Zahl mit unter 100 noch relativ gering ist, versuchen Bund und Länder die rasante Ausbreitung des Virus mit weiteren drastischen Beschränkungen zu verlangsamen. Derweil berechnete das Ifo-Institut die Kosten der Virus-Krise in Deutschland mit bis zu etwas mehr als einer halben Billion Euro. Zudem könnte die Krise und mehr als eine Million Jobs kosten.
Unternehmensseitig sehen sich immer mehr Unternehmen gezwungen, ihre
Jahresziele zu streichen. Unter ihnen befindet sich nun auch MTU
Der Luftfahrt- und Rüstungskonzern Airbus
Auch die VW
Zu den wenigen Unternehmen, die ihre Jahresziele bekräftigten,
gehörte dagegen der Immobilienkonzern LEG
Hellofresh
Im SDax waren erneut die Aktien des Online-Händlers für Tierbedarf
Zooplus
--- Von Claudia Müller, dpa-AFX ---
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AXC0195 2020-03-23/12:09
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