FRANKFURT (dpa-AFX) - Die 16 000 Punkte bleiben für den Dax
erst einmal eine zu hohe Hürde. Vor den
US-Arbeitsmarktzahlen legte der Leitindex am Freitagvormittag zwar
etwas zu, ihm fehlte aber der Schwung für einen erneuten Test der
runden Marke, die er am Vortag nicht halten konnte. Gebremst wurde
der Index auch von Kursverlusten der Autobauer.
Börsianer sehen den Dax im "nächsten wichtigen Widerstandsbereich
angekommen". Gegen Mittag blieb der Leitindex mit 15 966,28 Punkten
etwas auf Abstand zur 16 000er Marke. Mit einem Tagesplus von 0,12
Prozent bringt er es im Laufe der Woche aber auf einen Gewinn von
2,2 Prozent. Damit könnte er nach einer Durststrecke das zweite
Wochenplus in Folge einfahren.
Der MDax schaffte es am Freitag mit 27 831,13 Zählern
ganz knapp mit 0,04 Prozent in die Gewinnzone. Das
Eurozonen-Barometer EuroStoxx brachte es auf einen
deutlicheren Zugewinn von 0,4 Prozent.
Im Blick steht am Nachmittag der Arbeitsmarktbericht der
US-Regierung. Thomas Altmann, Portfolio-Manager beim
Vermögensverwalter QC Partners, sieht in ihm "so etwas wie die
letzte Hürde auf dem Weg zur Zinspause" der US-Notenbank Fed. An den
Börsen rechne man mit einer Abkühlung am Arbeitsmarkt. "Und diese
Abkühlung ist genau das, was die Fed als Ergebnis ihrer strafferen
Geldpolitik sehen möchte."
Negative Schlagzeilen machte die Aurubis -Aktie mit
einem Kurseinbruch um mehr als 14 Prozent. Der Kupferkonzern strich
seine Jahresprognose, weil er davon ausgeht, erneut Opfer von
Metalldiebstahl geworden zu sein. Das Ausmaß des Schadens könne noch
nicht sicher festgestellt werden, hieß es. Auch Salzgitter
, die rund 30 Prozent an Aurubis halten, setzte die
Prognose aus. Hier büßte die Aktie 2,4 Prozent ein.
Im Autosektor trübten Bedenken der Analysten der Schweizer Bank UBS
und Preissenkungen von Tesla die zuletzt ohnehin
schon gedämpfte Stimmung weiter. Der US-Elektroautobauer kürzte die
Preise für die Premium-Modelle S und X am Wachstumsmarkt in China
und setzt damit die Konkurrenz aus Europa weiter unter Druck. Aktien
von Mercedes , BMW und der Porsche AG
verloren zwischen 0,9 und 2,5 Prozent.
Die Experten der UBS befürchten derweil verstärkte Konkurrenz durch
chinesische Elektrofahrzeughersteller, die sich "zu neuen globalen
Champions entwickeln" könnten. Besonders schwer würde dies ihrer
Ansicht nach den Massehersteller Volkswagen treffen:
Die Aktien stuften sie - ebenso wie die von Renault -
auf Verkaufen ab. Volkswagen lagen daraufhin mit einem Abschlag von
3,4 Prozent am Dax-Ende.
Auf der Gewinnerseite im Dax standen die Beiersdorf
-Aktien: Nach einer Kaufempfehlung von JPMorgan ging
es hier um 1,2 Prozent hoch. Analystin Celine Pannuti bevorzugt die
Papiere nun vor anderen Kosmetika-Herstellern, auch weil sie
attraktiver bewertet seien als etwa L'Oreal und es
die Möglichkeit höherer Ausschüttungen an die Aktionäre gebe.
Im MDax gehörte ProSiebenSat.1 mit 1,5 Prozent zu den
gefragten Mitgliedern. Hier galt eine erneute Spekulation über einen
Zusammenschluss mit dem Großaktionär Media For Europe als Treiber.
Die Fantasie dafür basierte auf einer Mitteilung im Amtsblatt der
EU-Kommission.
Die Fielmann -Aktien wurden mit einem Anstieg um 6,2
Prozent zum SDax -Spitzenreiter. Nach einer
Prognoseanhebung stemmten sie sich mit dem Kurszuwachs gegen den
jüngsten Abwärtstrend. Die Optikerkette erwartet nach dem Abschluss
der Übernahme des US-Konkurrenten SVS Vision mehr Umsatz für das
laufende Jahr./tih/mis
ISIN DE0008469008 EU0009658145 DE0008467416
AXC0104 2023-09-01/12:02
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