Die Anleger am deutschen Aktienmarkt haben am Freitag den Vortageskursrutsch zum Einstieg genutzt. Der Dax stieg zeitweise auf über 12 500 Punkte und gewann am Nachmittag noch 0,68 Prozent auf 12 463,77 Punkte. Auf Wochensicht steuert der deutsche Leitindex damit gleichwohl auf einen Verlust von 2,9 Prozent zu, auf Monatssicht steht gegenwärtig ein Plus von 1,2 Prozent zu Buche.

Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 gewann am Freitag ein knappes halbes Prozent. Für den MDax der mittelgroßen deutschen Werte ging es um 0,93 Prozent auf 26 509,99 Punkte hoch. Hier gab es Quartalszahlen von Gea Group , Nemetschek und ProSiebenSat.1 .

Nemetschek gewannen an der Index-Spitze fast sechs Prozent. Der Bausoftware-Anbieter hatte mit seinem zweiten Quartal die Erwartungen übertroffen. Gea Group verloren zweieinhalb Prozent. Börsianer begründeten dies vor allem mit Gewinnmitnahmen nach starkem Lauf. Der im Umbau steckende Konzern kommt dank bereits zuvor eingeleiteter Sparmaßnahmen weiter relativ gut durch die Krise und erhöhte seine Prognose.

Die Titel von ProSiebenSat.1 sackten als MDax-Schlusslicht um mehr als 13 Prozent ab. Der TV-Konzern hatte im zweiten Quartal wegen weggebrochener Werbeeinnahmen rote Zahlen geschrieben. Händler bemängelten, dass der Konzern nach wie vor keine neue Prognose für das Jahr geben konnte.

An der Dax-Spitze zogen die Aktien des Triebwerkherstellers MTU nach einem neuen Ausblick auf 2020 um gut viereinhalb Prozent an. Im vorderen Feld waren auch SAP und Infineon mit einem Zuwachs von jeweils um die eineinhalb Prozent.

Technologiewerte verbuchten europaweit kräftige Gewinne und folgten damit den starken Vorgaben aus den USA, wo am Vorabend die Tech-Giganten Apple , Amazon und Facebook mit ihren Quartalszahlen beeindruckt hatten. Alle drei legten im vorbörslichen US-Handel am Freitag stark zu.

Im Nebenwerteindex SDax vollzog das Strahlen- und Medizintechnik-Unternehmen Eckert & Ziegler den angekündigten Aktiensplit. Diesen berücksichtigend, legten die Papiere deutlich zu und machten damit ihre seit dem Corona-Crash angelaufenen Verluste wett.

Am Rentenmarkt sank die Umlaufrendite von minus 0,55 Prozent am Vortag auf minus 0,57 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,10 Prozent auf 145,85 Punkte. Der Bund-Future gewann 0,11 Prozent auf 177,91 Punkte.

Der Euro kletterte vorübergehend über 1,19 US-Dollar auf den höchsten Stand seit Mai 2018. Am Nachmittag kostete die Gemeinschafswährung 1,1842 Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuletzt am Donnerstagnachmittag auf 1,1743 Dollar festgesetzt./ajx/mis

--- Von Achim Jüngling, dpa-AFX ---

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AXC0293 2020-07-31/14:39

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