Die Vielzahl von Risiken für die Aktienmärkte hat auch am Mittwoch Anleger von Käufen Abstand nehmen lassen. Der Dax , der am Vortag auf der Stelle getreten war, gab gegen Nachmittag um 0,29 Prozent auf 11 186,58 Punkte nach. Am US-Aktienmarkt dürfte der Dow Jones Industrial zwar mit Gewinnen in den Handel gehen, das konnte aber den Dax bislang nicht befeuern.

Vom Zinsentscheid der US-Notenbank am Abend mitteleuropäischer Zeit erhoffen sich viele Marktakteure weitere Signale für eine längere Pause im laufenden Zyklus steigender Zinsen. Die laufenden Handelsgespräche zwischen den USA und China in Washington werden vom politischen Streit um den chinesischen Telekomausrüster Huawei überschattet. In puncto Brexit ist das Risiko eines ungeordneten EU-Austritts Großbritanniens zwei Monate vor Ablauf der Frist gestiegen.

"Sämtliche Probleme sind noch ohne Lösung", sagte Analyst Jochen Stanzl von CMC Markets. "Aufpassen" laute folglich weiterhin die Devise für Investoren. Der Marktexperte wies ferner darauf hin, dass an Sitzungstagen der US-Notenbank die Börsen zuletzt stets unter Druck geraten seien. Am Freitag stehen schließlich mit dem US-Arbeitsmarktbericht noch wichtige Konjunkturdaten auf der Agenda.

Der Index der mittelgroßen Unternehmen MDax legte um 0,28 Prozent auf 23 756,53 Zähler zu. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 gab geringfügig nach.

Die Saison der Quartals- und Jahresberichte setzte sich zur Wochenmitte in der ersten Börsenliga mit Wirecard und Siemens fort. Bei Wirecard reichte den Anlegern ein starkes Wachstum des Zahlungsabwicklers nicht, der Kurs fiel um 4 Prozent. Allerdings war er zuletzt bereits stark gestiegen. Bei Siemens überschattete eine schwache Profitabilität einen starken Auftragseingang, die Papiere verloren 1,4 Prozent. Als Schwergewicht im Dax belasteten sie somit auch den Index.

Hinweise aus Fernost auf steigende Preise des Chemieprodukts MDI sorgten bei der Covestro-Aktie für kräftigen Rückenwind. Der Spezialchemiekonzern Covestro stellt das Vorprodukt für Schaumstoffe her. Der Kurs gewann 5 Prozent auf den höchsten Stand seit fast zwei Monaten.

Eine starke Umsatzprognose des US-Halbleiterherstellers AMD sorgte bei Chip-Werten für etwas Unterstützung. Die Papiere von Infineon legten um 0,6 Prozent zu und Dialog Semiconductor um 2,1 Prozent. Ein Stimmungsaufheller sei auch die positive Kursreaktion der Apple-Aktie am Vorabend nach den Quartalszahlen des iPhone-Herstellers, hieß es von Händlern. Dialog Semiconductor ist Zulieferer von Apple.

Im SDax der kleineren Börsenwerte hielten die Aktien von Tele Columbus mit minus 4,6 Prozent die rote Laterne. Eine Abstufung durch die Bank Hauck & Aufhäuser lastete auf dem Kurs des Kabelnetzbetreibers.

Am deutschen Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite von 0,07 Prozent am Dienstag auf 0,06 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,03 Prozent auf 142,06 Punkte. Der Bund-Future gab um 0,03 Prozent auf 165,06 Punkte nach.

Der Euro trat zuletzt mit 1,1430 US-Dollar auf der Stelle. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Dienstag auf 1,1422 Dollar festgesetzt./bek/mis

---Von Benjamin Krieger, dpa-AFX ---

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AXC0192 2019-01-30/14:34

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