(Neu: aktualisiertes Rekordhoch von ASML, DZ-Bank-Hochstufung von ASML, Schlusskurse.)

FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach überraschend guten Quartalszahlen von Dialog Semiconductor und der niederländischen ASML sind die Kurse der beiden Chipunternehmen am Mittwoch zumindest zeitweise kräftig gestiegen. Doch während Dialog nach einem Zwischenhoch dem Anstieg auf den höchsten Stand seit Ende 2017 letztlich ihrer guten Entwicklung Tribut zollten, retteten ASML nach einer Rekordmarke einen Großteil ihres Gewinns ins Ziel.

Dialog waren im Tagesverlauf bis auf 38,65 Euro geklettert und damit so teuer wie seit Ende 2017 nicht mehr. Mittlerweile bringt es der Chipentwickler auf einen Marktwert von rund 2,8 Milliarden Euro. Zum Börsenschluss stand allerdings ein knapper Kursrückgang um 0,11 Prozent auf 37,08 Euro zu Buche. Dagegen reichte es beim ASML-Papier nach einem Rekordhoch von 195,48 Euro am Ende für einen Kursgewinn von 5,17 Prozent auf 194 Euro und den unangefochtenen Spitzenplatz im EuroStoxx 50 .

Dialog steigerte den um Einmaleffekte bereinigten Umsatz im zweiten Quartal kräftig und das operative Ergebnis schnellte in die Höhe. Um Sondereffekte bereinigt, verdiente der Zulieferer von Smartphone-Herstellern wie Apple fast doppelt so viel wie ein Jahr zuvor.

"Wenn man berücksichtigt, dass das Unternehmen noch immer Apple mit Halbleitern beliefert, ist das eine gute Indikation für die Smartphone-Produktion insgesamt", urteilte Analyst Mitch Steves von der Bank RBC. Die Ergebnisse deuteten darauf hin, dass die Produktionskürzungen in der Lieferkette von Apple ein Ende gefunden haben könnten. Nicht zuletzt der Handelskrieg zwischen den USA und China, in den auch Apple zu geraten drohte, hatte in den vergangenen Monaten immer wieder für Unsicherheit in der Branche gesorgt. Für Dialog Semiconductor seien die Zahlen eine eindeutig positive Nachricht, sagte Steves.

"Die Geschäftsentwicklung verlief gut und übertraf die Markterwartungen", sagte Analyst Harald Schnitzer von der DZ Bank. Dialog Semiconductor entwickele sich besser als viele seiner Konkurrenten. Die entscheidende Frage sei nun, ob das Unternehmen die Ziele für das zweite Halbjahr erhöhe.

Derweil setzte der Hersteller von Lithografiesystemen zur Halbleiterfertigung ASML im zweiten Quartal deutlich mehr um als im schwachen ersten Quartal. Die Profitabilität stieg ebenfalls.

ASML habe beim Gewinn von einer unerwartet hohen Bruttomarge und einer niedrigen Steuerquote profitiert, schrieb Analyst Tan Jun Zhang vom Analysehaus CFRA. Das Highlight sei jedoch die durchgreifende Erholung bei den von Kunden bestellten Fertigungsanlagen. Die Nettozahl der gebuchten Aufträge umfasse 61 Anlagen im Gesamtwert von 2,8 Milliarden Euro. Der Experte erhöhte das Kursziel um 10 auf 210 Euro und riet weiter zum Kauf.

Die Experten der DZ Bank stuften das Papier gar hoch und raten nun zum Halten. Den fairen Wert erhöhten sie von 160 auf 200 Euro. Sie sprachen von guten Zahlen in einem schwierigen Umfeld und lobten insbesondere den gegenüber dem Vorquartal mehr als verdoppelten Auftragseingang./bek/nas/mis/gl/jha/

 ISIN  GB0059822006  NL0010273215

AXC0245 2019-07-17/18:25

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