AKTIEN IM FOKUS 2: KlöCo sehr fest - Thyssenkrupp mit schwachem Markt im Minus
23.08.2019 | 18:36
(neu: Schlusskurse, Gesamtmarkt gedreht, neue Eskalation im US-chinesischen Handelskrieg, Analystenkommentar Kepler Cheuvreux)
FRANKFURT (dpa-AFX) - Übernahmespekulationen haben vor dem
Wochenende Bewegung in die deutsche Stahlbranche gebracht mit
zeitweise kräftigen Kursgewinnen bei den entsprechenden Aktien.
Auslöser war ein "Handelsblatt"-Bericht über einen möglichen Kauf
des Stahlhändlers Klöckner & Co (KlöCo)
Die im SDax
Neue Vergeltungszölle Chinas auf US-Importe und eine von den USA
daraufhin angekündigte Reaktion hatten am Nachmittag vor dem
Wochenende den Handelskrieg wieder in die Mitte des Börsenparketts
gerückt. Der Dax
Zum Bericht zur möglichen Übernahme von KlöCo sagte ein Börsianer, er klinge recht konkret und die Idee selbst sei nicht neu. Aus strategischer Sicht werfe ein solcher Deal jedoch Fragen auf. Denn Thyssenkrupp würde sich vom lukrativen Aufzuggeschäft verabschieden, um einen mit Problemen kämpfenden Stahlhändler zu kaufen - "in einer Zeit, in der die Konjunktur ihren Höhepunkt erreicht haben könnte", sagte der Marktteilnehmer.
Die Frage sei auch, zu welchem Preis KlöCo-Großaktionär Friedhelm Loh seinen Anteil veräußern würde. Ein hoher Preis würde für den Aktienkurs von KlöCo Spielraum nach oben bieten, hieß es weiter. Dass die alten Pläne für eine Deutsche Stahl AG wieder aus der Schublade geholt wurden, sei zwar durchaus sinnvoll, es gebe jedoch große Durchführungsrisiken, schrieb Analyst Rochus Brauneiser von Kepler Cheuvreux. Denn immerhin suche Thyssenkrupp gleichzeitig nach einem Ausstieg aus dem Industriegeschäft. Die Thyssenkrupp-Aktien stuft der Experte weiter mit "Buy" und einem Kursziel von 16 Euro ein.
Bereits im Juni hatte das "Manager Magazin" über eine mögliche Übernahme von KlöCo durch Thyssenkrupp berichtet und bei den KlöCo-Aktien einen Kurssprung bis auf 5,565 Euro ausgelöst. Klöckner & Co würde zum Werk- und Rohstoffhandels-Geschäft von Thyssenkrupp passen, kommentierten damals die Analysten der US-Bank Goldman Sachs.
An diesem Freitag ließen die KlöCo-Papiere mit in der Spitze 5,695 Euro ihr Hoch aus dem Juni zeitweise hinter sich und kosteten damit so viel wie zuletzt Anfang Mai. Ende April waren die Anteile nach einem gekappten Gewinnziel von über 7 Euro aus abgestürzt und hatten sich seitdem nicht mehr wirklich davon erholt. Im Juli war es vorübergehend bis auf ein Rekordtief bei 4,192 Euro nach unten gegangen./ajx/nas/fba/ajx
ISIN DE0007500001 DE0006202005 DE000KC01000
AXC0240 2019-08-23/18:36
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