FRANKFURT/PARIS/NEW YORK (dpa-AFX) - Enttäuschende Nachrichten von
Apple und die drohende Straffung der US-Geldpolitik
haben Europas Technologieaktien am Donnerstag zugesetzt. Bei
Tech-Unternehmen stehen oft das Wachstum und die dafür notwendigen
Investitionen stärker im Fokus als die kurzfristigen Gewinne.
Deshalb sind sie in der Regel auch deutlich höher verschuldet als
Firmen aus traditionelleren Branchen und haben entsprechend von der
jahrelangen Niedrigzinspolitik der Notenbanken profitiert. Im
Gegenzug sind sie aber auch verwundbarer für steigende Zinsen, wie
sie sich derzeit in den USA wegen der hartnäckigen Inflation
abzeichnen.
Apple kämpft derweil bei den iPhone-Verkäufen offenbar nicht nur mit
Produktionsproblemen wegen fehlender Teile. Das Unternehmen habe
seine Zulieferer über eine sich abschwächende Nachfrage nach dem
iPhone13 informiert, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg
unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Da das
Angebot an neuen iPhones wegen der Probleme in der Lieferkette
derzeit knapp sei, hätten sich offenbar manche Konsumenten gegen
einen Kauf des eigentlich begehrten Geräts entschieden. Vorbörslich
sanken die Apple-Titel um anderthalb Prozent, nachdem sie erst am
Mittwoch im Handelsverlauf mit 170,30 Dollar abermals ein Rekordhoch
erklommen hatten.
Dies trübte Händlern zufolge die Stimmung für die gesamte
Technologiebranche. Im marktbreiten Stoxx Europe 600
verlor der Subindex der Tech-Unternemen am
Donnerstagmittag mit mehr als drei Prozent am stärksten. Seit
Jahresbeginn steht aber immer noch ein Plus von rund 30 Prozent zu
Buche, womit der Index die Gewinnerliste im Branchentableau mit
einem knappen Vorsprung vor den Banken anführt.
Aktien des Halbleiterherstellers Infineon zählten mit
einem Minus von gut 3,7 Prozent zu den größten Verlierern im
deutschen Leitindex Dax . Sie rangieren mit dem
bisherigen Jahresplus von 29 Prozent aber für diesen Zeitraum im
oberen Indexdrittel. Im MDax der mittelgroßen
Unternehmen büßten die Anteilsscheine des Anlagenbauers für die
Halbleiter-Industrie Aixtron zuletzt fast drei
Prozent ein. Dagegen konnten die Titel von Varta ihre
anfänglichen Verluste großteils abschütteln, obwohl die Batterien
des Unternehmens auch in den Airpods von Apple Verwendung finden.
Im Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 war der
Chipausrüster ASML mit einem Kursrutsch von 4,3
Prozent das Schlusslicht. Nicht besser erging es dem
Infineon-Konkurrenten STMicroelectronics , der mit
einem Minus von fast viereinhalb Prozent den letzten Platz im
französischen Cac 40 belegte./gl/ajx/eas
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AXC0206 2021-12-02/12:42
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