Die anhaltenden Hoffnungen auf eine expansivere Geldpolitik halten die Wall Street am Mittwoch auf Kurs. Bis zwei Stunden vor Schluss verweilte der Leitindex Dow Jones Industrial in etwa auf Vortagsniveau, zuletzt lag er knapp mit 0,05 Prozent im Minus bei 26 452,02 Punkten. Er darf so mit einem Auge weiter auf seine bisherige Rekordmarke schielen, die mit 26 951 Zählern nur 1,9 Prozent entfernt liegt. Mehr Dynamik verhinderte das Abwarten der Anleger vor dem anstehenden Zinsentscheid der Fed.

Eine Stütze für die Märkte war zuletzt bereits die Hoffnung, dass die US-Notenbank den Markt am Abend auf Leitzinssenkungen einstimmen wird. Die Spekulation auf eine gelockerte Geldpolitik ist seit einigen Tagen wieder zum Kurstreiber geworden, tags zuvor hatte es ähnliche Signale von der Europäischen Zentralbank (EZB) gegeben. Die Gewinne im Juni gehen hauptsächlich auf das Konto der Währungshüter: Der Dow hat in diesem Monat bislang 6,5 Prozent zugelegt.

Der marktbreite S&P 500 entwickelte sich mit einem dünnen Abschlag von 0,09 Prozent auf 2915,11 Punkte ebenfalls relativ stabil. Die Technologiewerte jedoch zollten ihren besonders hohen Kursgewinnen der vergangenen Tage ein Stück weit Tribut. Für deren Auswahlindex Nasdaq 100 ging es um 0,21 Prozent auf 7619,14 Punkte bergab.

Unter den Tech-Werten zeigte sich die Schwäche nach einem guten Lauf unter anderem bei Facebook , wo es zu Gewinnmitnahmen kam, nachdem die Einführung einer eigenen Digitalwährung seit dem Vortag keine Spekulation mehr ist. Die Aktie kam um 1,7 Prozent zurück, nachdem sie zuletzt ihren höchsten Stand seit sechs Wochen erreicht hatte.

Gute Nachrichten hatte Adobe , die Aktie rückte nach der Zahlenvorlage um 4,1 Prozent vor. Der Umsatz des Softwarekonzerns übertraf im zweiten Quartal die Erwartungen, dabei lobten Experten vor allem die Stärke im Geschäft mit den digitalen Medien. "Der Konzern bleibt auf beeindruckendem Wachstumskurs", sagte Analyst Ingo Wermann von der DZ Bank.

Im Dow fielen die Boeing -Aktien in den Anfangsminuten noch weiter positiv auf, dann aber war nach den Kursgewinnen der vergangenen vier Tage erst einmal Schluss. Die Aktie rutschte zuletzt mit 1 Prozent ins Minus ab. Am Vortag hatte die Aktie angesichts der Luftfahrtmesse in Le Bourget noch kräftig auf einen überraschenden Großauftrag reagiert.

Kursgewinne gab es im US-Stahlsektor, allen voran bei US Steel mit einem Kurssprung um 4 Prozent. Der Stahlkonzern kündigte an, dass er drei Hochöfen vorerst abschalten werde. Von Analysten wurde die Entscheidung begrüßt, ein bisheriger Pessimist gab seine kritische Haltung auf. Gordon Johnson von der Vertical Group stufte die Aktie am Mittwoch von "Sell" auf "Buy" hoch./tih/fba

 ISIN  US2605661048  US6311011026  US78378X1072

AXC0254 2019-06-19/20:02

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