Der wieder entbrannte Handelskonflikt zwischen
den zwei weltweit größten Volkswirtschaften USA und China dürfte
auch am Donnerstag ein zentrales Thema an der New Yorker Wall Street
bleiben. Der Broker IG taxierte den Dow Jones Industrial
rund eine Dreiviertelstunde vor dem Handelsstart 0,58
Prozent tiefer auf 25 815 Punkte. Nach seinem knapp zweiprozentigen
Kursrutsch am Dienstag hatte sich der US-Leitindex zur Wochenmitte
zunächst wieder stabilisiert.
Bevor an diesem Tag die Handelsgespräche in Washington fortgesetzt
werden, hatte US-Präsident Donald Trump während einer
Wahlkampfveranstaltung in Florida die chinesische Führung erneut des
Wortbruchs bezichtigt. Er bekräftigte außerdem, ab Freitag die
bereits geltenden Sonderzölle auf Importe aus China von 10 auf 25
Prozent anheben zu wollen, während China "Gegenmaßnahmen"
ankündigte.
Trump habe mit seinen Drohungen "die Aktienmärkte in dieser Woche in
Geiselhaft genommen" und zugleich sogenannten sicheren Häfen wie
Gold, Franken oder Yen Auftrieb verliehen, sagte Marktanalyst Salah
Bouhmidi von DailyFX. Nicht nur der erneut hochkochende Zollstreit
verunsichere, auch drohe nun der Iran zur nächsten Gefahrenquelle
für die Finanzmärkte zu werden. Aktuelle Konjunkturdaten dürften vor
diesem Hintergrund nur wenig Beachtung finden.
Im Dow stehen die Aktien von Intel und Walt Disney im
Blick. Der Halbleiter-Riese Intel erwartet für die nächsten drei
Jahre ein Umsatzwachstum im unteren einstelligen Prozentbereich, was
der Aktie vorbörslich einen Verlust von etwas mehr als 4 Prozent
einbrockte. Intel hatte erst Ende April seine Prognosen für das
laufende Jahr gesenkt. Das Analysehaus BMO reagierte prompt und
strich seine Kaufempfehlung für die Papiere.
Der Hollywood-Riese Walt Disney überzeugte mit seinen
Zahlen zum ersten Quartal, die die Erwartungen am Markt deutlich
übertrafen. Mit seinem Marvel-Epos "Avengers" knackt das Unternehmen
zudem weiterhin Rekorde.
Neuigkeiten gibt es auch im milliardenschweren Bieterwettkampf um
Anadarko . Chevron erteilte der
Hoffnung des Ölförderers auf eine Anhebung seiner Offerte eine
Absage und kündigte eine Ausweitung seines Aktienrückkaufprogramms
an. Kreisen zufolge hatte Anadarko gehofft, dass Chevron den
Bieterwettkampf weiter vorantreibt, nachdem Occidental Petroleum
eingestiegen und mit seinem Gebot Chevron
ausgestochen hatte. Während die Aktien von Anadarko und Occidential
daraufhin vorbörslich nachgaben, legten die von Chevron zuletzt um
2,5 Prozent zu.
In den Fokus dürfte außerdem der bevorstehende Börsengang von Uber
rücken. Erwartet wird, dass der Online-Fahrvermittler
an diesem Tag den Ausgabepreis für seine Aktie bekannt gibt und am
Freitag dann den Schritt aufs Parkett wagt. Die Nachfrage nach
Uber-Aktien hält sich allerdings laut US-Medien in Grenzen. Das
Unternehmen dürfte seine Papiere in der Mitte der Preisspanne von 44
bis 50 Dollar oder vielleicht sogar unterhalb der 47 Dollar an
Investoren losschlagen, berichteten "Wall Street Journal" und CNBC
am Mittwoch übereinstimmend unter Berufung auf informierte Kreise.
"Es war bisher immerhin ein großes Jahr für IPOs", kommentierte
Analyst Michael Hewson von CMC Markets und verwies auf Levi Strauss,
Lyft , Pinterest , Zoom Communications
und Beyond Meat. Weitere wie womöglich die von Avantor und WeWork
dürften folgen./ck/fba
ISIN US2605661048 US6311011026 US78378X1072
AXC0266 2019-05-09/15:02
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