NEW YORK (dpa-AFX) - Vor der Rede des US-Notenbankchefs macht sich
an der Wall Street wieder vorsichtiger Optimismus breit. Der Broker
IG taxierte den Dow Jones Industrial am Freitag eine
Stunde vor dem Handelsstart 0,30 Prozent fester bei 35 318 Punkten.
Damit steuert der US-Leitindex auf ein Wochenplus von knapp 0,6
Prozent zu. Den technologielastigen Nasdaq 100 sieht
IG 0,28 Prozent im Plus bei 15 322 Zählern. Am Donnerstag waren
beide Indizes im späten Handel etwas unter Druck geraten.
Powells Rede (gegen 16.00 Uhr) steht im Mittelpunkt des wie schon im
Vorjahr online abgehaltenen Notenbank-Symposiums, das eigentlich
traditionell in Jackson Hole (Wyoming) stattfindet. Ob der
US-Notenbankchef Signale zur künftigen Geldpolitik der Vereinigten
Staaten geben wird, ist ungewiss. Das Interesse gilt vor allem dem
Zeitpunkt, wann die milliardenschweren Anleihekäufe allmählich
zurückgeführt werden. Die umfangreichen Käufe hatten in den
vergangenen Jahren die Börsenhausse angetrieben.
Unternehmensnachrichten enthielten Licht und Schatten für die
Anleger. Die Modekette Gap konnte sich dank
überraschend guter Quartalszahlen und angehobener Jahresziele etwas
von ihren jüngsten Kursverlusten erholen: Vorbörslich zogen die
Aktien um nahezu acht Prozent an.
Auf ein positives Echo am Markt stießen auch die Geschäftszahlen der
Cloud-Software-Anbieter Workday und Bill.com: Deren Aktien sprangen
um fast acht beziehungsweise rund 15 Prozent hoch - letztere dürften
damit ihre Rekordjagd fortsetzen.
Dagegen sackten die Anteilsscheine von Peloton um
fast fünf Prozent ab. Der Fitnessgeräte-Spezialist berichtete für
das vergangene Quartal eine Wachstumshalbierung und verunsicherte
die Anleger zudem mit einem nicht näher definierten
Buchhaltungsproblem. Im ersten Quartal hatte Peloton den Umsatz dank
des Corona-Booms noch mehr als verdoppelt.
Die zuletzt freundlichen Aktien von Doordash verloren
knapp zwei Prozent, nachdem bekannt geworden war, dass die
US-Metropole New York die Regulierung der Essenslieferbranche
verschärft. Sie darf Restaurants auch künftig maximal 15 Prozent des
Auftragswerts einer Essensauslieferung als Gebühr in Rechnung
stellen - damit soll eine bisher nur temporäre Regelung nun
dauerhaft gelten. Das Gesetz muss noch von New Yorks Bürgermeister
Bill de Blasio unterzeichnet werden. Sowohl Doordash als auch die
Just-Eat-Takeaway-Tochter Grubhub legten Widerspruch
ein.
Der Drucker- und Computerhersteller HP blieb wegen
der Chip-Knappheit mit dem Umsatz hinter den Erwartungen zurück. Der
besser als erwartet ausgefallene Gewinn konnte das nicht
kompensieren: Die Aktien verloren fast fünfeinhalb Prozent.
Branchenkollege Dell konnte weder mit seinem
Quartalsbericht noch mit seinen angehobenen Jahreszielen punkten,
wie das vorbörsliche Kursminus von rund anderthalb Prozent zeigte.
Allerdings waren die Aktien zuletzt schon gut gelaufen und notieren
nicht weit unterhalb ihrer Rekordstände aus dem Juni./gl/jha
ISIN US2605661048 US6311011026 US78378X1072
AXC0139 2021-08-27/14:52
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