Nach einem schwachen Wochenauftakt und einer moderaten Erholung am Dienstag dürfen sich die US-Börsen zur Wochenmitte stabil zeigen. Eine Dreiviertelstunde vor dem Start taxierte der Broker IG den Dow Jones Industrial mit 0,03 Prozent im Plus auf 28 317 Punkte. Die Themen sind weiterhin dieselben: Neben einigen gemischt ausgefallenen Quartalsberichten stehen nach wie vor die Verhandlungen zwischen der US-Regierung und den Demokraten über ein weiteres Konjunkturpaket im Fokus. Zudem bleiben die Corona-Infektionszahlen in den USA ein Risikofaktor für den Aktienmarkt.

Die Experten von Index-Radar sehen zudem charttechnische Risiken für den Dow. Es seien eher weitere Abverkäufe in Richtung 28 000 Punkte oder sogar bis 27 100 Punkte zu erwarten. "Ausschläge nach oben dürften dagegen schon zwischen 28 900 und 29 000 wieder auslaufen", schrieb Charttechnik-Analyst Andreas Büchler.

Unter den Einzelwerten ragten vorbörslich vor allem die Aktien von Snap heraus mit einem Plus von 22 Prozent. Das Wachstum der Foto-App Snapchat inmitten der Corona-Pandemie beeindruckte die Anleger stark. Zahlreiche Analysten hoben ihre Kursziele daraufhin an, unter ihnen etwa JPMorgan, Credit Suisse oder auch Barclays.

Netflix indes enttäuschte. Nach dem coronabedingten Abo-Boom im ersten Halbjahr ließ der Kundenandrang beim Online-Videodienst im dritten Quartal stark nach. Netflix verfehlte die eigene Prognose und blieb weit unter den Erwartungen der Analysten. Der zunehmende Wettbewerb im Streaming-Geschäft macht dem Marktführer zu schaffen. Die Aktie fiel vorbörslich um 5,4 Prozent. Seit Jahresbeginn indes ist der Kurs allerdings bereits um etwas mehr als 60 Prozent gestiegen.

Vorbörslich wenig bewegt zeigte sich dagegen im Vergleich die Aktie von Texas Instruments (TI). Der US-Chipkonzern rechnet für das angelaufene Jahresviertel mit mehr Umsatz als Analysten aktuell auf dem Zettel haben. Das wurde zwar positiv aufgenommen und auch für TI hoben zahlreiche Analysten ihr Kursziel an, doch nach dem Rekordhoch vor rund einer Woche, wird die Luft nun anscheinend dünner. Die Aktie gab zuletzt um 0,6 Prozent nach.

Zahlen legten zudem der Pharmakonzern Abbott Laboratories und der Biotech-Konzern Biogen vor. Während Abbott wegen der hohen Nachfrage nach Corona-Tests wieder zu starkem Wachstum zurückkehrte, senkte Biogen seinen Finanzausblick für 2020. Generika machten dem Multiple-Sklerose-Mittel Tecfidera im dritten Quartal schwer Konkurrenz. Vor dem Handelsstart gewannen Abbott 1 Prozent und Biogen büßten 1 Prozent ein. Der Autobauer Tesla wird an diesem Abend nach Börsenschluss mit Quartalszahlen erwartet.

Auch Übernahme-Themen stehen im Blick: So will der spanische Stromkonzern Iberdrola den US-Energiekonzern PNM Resources übernehmen, was der US-Aktie einen vorbörslichen Schub um etwas mehr als 9 Prozent nach oben gab. Nvidia indes büßten zugleich 0,5 Prozent ein. Die geplante Übernahme des Chip-Designers ARM durch den Grafikkarten-Spezialisten stößt Insidern zufolge auf erheblichen Widerstand von chinesischen Technologieunternehmen./ck/jha/

 ISIN  US2605661048  US6311011026  US78378X1072

AXC0235 2020-10-21/15:03

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