Eine Woche starker Kursschwankungen an der Wall Street dürfte am Freitag mit Verlusten enden. Der Broker IG den taxierte den Dow rund eine Stunde vor der Startglocke 0,8 Prozent niedriger auf 30 350 Punkte. Auf Wochensicht stünde somit ein Verlust von rund zwei Prozent zu Buche.

"Es hatte sich schon angedeutet, dass die Begeisterung an den Börsen nachlassen würde", schrieb Analyst Craig Erlam vom Handelshaus Oanda. Zum Ende des vergangenen Jahres hätten Anleger alles Positive eingepreist, nun seien die Investoren angesichts immer neuer Lockdowns rund um den Globus verunsichert. Erlam hält dies jedoch nur für ein kurzzeitiges Phänomen in einem grundsätzlich soliden Aktienumfeld.

Zur allgemeinen Verunsicherung trage auch der fortdauernde Kampf zwischen im Internet organisierten Privat- und Kleinspekulanten einerseits und den auf fallende Kurse setzenden professionellen Hedgefonds andererseits bei. "Die kommenden Wochen könnten ein wilder Ritt werden", so Erlam.

Dafür sprechen die fortdauernden Kurskapriolen der zu Zockerpapieren gewordenen Papiere des Videospiel-Händlers Gamestop und der Kinokette AMC Entertainment. Erstere schossen vorbörslich wieder um 77 Prozent nach oben, nachdem sie am Vortag noch um mehr als 40 Prozent abgesackt waren. Letztere schnellten um 42 Prozent hoch, am Donnerstag waren AMC um fast 60 Prozent eingebrochen.

Angesichts solcher Kurssprünge von Nebenwerten nahmen sich die vorbörslichen Bewegungen großer Konzerne nach Quartalszahlen beschaulich aus: Caterpillar beispielsweise traten auf der Stelle. Für das laufende erste Quartal gab sich der Baumaschinenhersteller verhalten optimistisch. Aktien von Honeywell büßten 2 Prozent ein, hier enttäuschte die Gewinnprognose des Industriedienstleisters für das erste Quartal. Der Kurs des Pharmakonzerns Eli Lilly gewann nach Quartalszahlen 4,5 Prozent.

Stark gefragt waren vorbörslich die Aktien von Novavax, sie sprangen um 55 Prozent nach oben und erstmals seit mehr als fünf Jahren wieder über 200 US-Dollar. Ein Impfstoff-Kandidat des Unternehmens hat laut vorläufigen Ergebnissen rund 90 Prozent Wirksamkeit gegen Covid-19 gezeigt. Weniger wirksam ist ein Corona-Impfstoff von Johnson & Johnson - der Aktienkurs verlor fast 4 Prozent./bek/fba

 ISIN  US2605661048  US6311011026  US78378X1072

AXC0239 2021-01-29/14:48

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