Die Hoffnung auf den Abschluss eines Teilabkommens im Handelsstreit zwischen den USA und China hat die Rekordjagd an der Wall Street am Montag weiter befeuert. Im frühen Handel stieg auch der Dow Jones Industrial auf ein Rekordhoch, nachdem der marktbreite S&P 500 und der Nasdaq 100 bereits am Freitag Rekordhöhen erklommen hatten. Zuletzt legte der Dow um 0,38 Prozent auf 27 450,53 Zähler zu.

Das geplante Teil-Handelsabkommen zwischen den USA und China steht nach Angaben beider Seiten kurz vor einem Abschluss. Nach Aussagen des Wirtschaftsberaters von US-Präsident Donald Trump, Larry Kudlow, sind mehrere Kapitel - zu Agrarprodukten, Finanzdienstleistungen und Währungsfragen - "praktisch fertig". Auch an anderer Stelle gebe es große Fortschritte.

Der S&P 500 rückte angesichts dieser guten Nachrichten um 0,44 Prozent auf 3080,48 Punkte vor. Der technologielastigen Nasdaq 100 kletterte um 0,68 Prozent auf 8216,85 Punkte nach oben.

Die Annäherung im Handelskonflikt zwischen den USA und China trieb auch den Ölpreis nach oben. Die beiden Länder sind die größten Volkswirtschaften der Welt und weisen den höchsten Rohölverbrauch auf. Davon profitierten die Kurse der großen US-Ölkonzerne: An der Spitze des Dow stiegen Chevron um 4,4 Prozent. Exxon Mobil legten um 2,7 Prozent zu und Occidental Petroleum um 4,7 Prozent.

Gesucht waren auch die Aktien chinesischer Unternehmen, die an den US-Börsen gelistet sind. So legten die Papiere der IT- und Internet-Dienstleister Baidu, Alibaba und JD.com um 2 bis 4,5 Prozent zu.

Daneben rückten zu Wochenbeginn die Aktien von Under Armour ins Rampenlicht. Die Börsenaufsicht und das Justizministerium untersuchen die Buchhaltungspraktiken des US-Sportbekleidungsherstellers. Die Aktien brachen daraufhin um 16 Prozent ein. Die Ermittlungen seien "nicht hilfreich", sagte Analyst Randal Konik vom Broker Jefferies. Es sei unklar, wie lange diese dauern würden und wie sehr sie das Unternehmen belasteten.

Zweitgrößter Verlierer im Dow hinter Procter & Gamble waren die Anteilscheine von McDonalds . Sie fielen um 2,5 Prozent auf den niedrigsten Stand seit April. Der Vorstandsvorsitzende der Schnellrestaurantkette wurde wegen einer Beziehung mit einer ihm dienstlich unterstellten Person entlassen. Mit der Beziehung habe Steve Easterbrook "schlechtes Urteilsvermögen" an den Tag gelegt und gegen Vorschriften der Firma verstoßen, begründete McDonald's die Entscheidung des Aufsichtsrats.

Analysten betonten, dass Easterbrook bislang wegen seines Erfolgs bei der Umstrukturierung des Unternehmens hohes Ansehen genossen habe. Für die Schnellrestaurant-Kette sei seine Entlassung ein Verlust, sagte John Ivankoe von JPMorgan, auch wenn ein Mann allein nicht das gesamte Unternehmen ausmache. Easterbrooks Nachfolger wird Chris Kempczinski sein, der bislang für das US-Geschäft mit rund 14 000 Filialen zuständig war.

Die Aktien von Berkshire Hathaway hingegen stiegen um 1,1 Prozent. Der Staranleger Warren Buffett hatte mit seiner Investmentgesellschaft im dritten Quartal deutlich mehr verdient. Buffett saß zuletzt auf überschüssigen Cash-Reserven in Rekordhöhe von 128 Milliarden Dollar, was allerdings den Anlagedruck auf die 89-jährige Investorenlegende weiter erhöht./bek/he

 ISIN  US2605661048  US6311011026  US78378X1072

AXC0315 2019-11-04/19:52

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